Sport-Event „Invictus Germany soll in Düsseldorf bleiben“

Düsseldorf · Erstmals findet die deutsche Version der Invictus Games statt. Neben dem Sport standen auch der Umgang mit und die Versorgung von Veteranen sowie der Bundeswehr allgemein im Blick. Ein Besuch beim Eröffnungs-Symposium.

Podiumsdiskussion mit Constantin Schreiber, Niklas Wagener (MdB, Grüne), OB Stephan Keller, Generalarzt Jörg Ahrens, Oberstleutnant Marcel Bohnert, Stabsfeldwebel Stefan Huss und Oberstleutnant Stephan Wüsthoff (v.l.).

Foto: Julia Nemesheimer

Bevor es am Samstag mit den sportlichen Wettbewerben der ersten Invictus Games Germany losging, konnten Interessierte an einer Podiumsdiskussion zum „Umgang der deutschen Gesellschaft mit Krieg, Einsätzen der Bundeswehr und gesundheitlichen Folgen“ mit Moderator Constantin Schreiber, Journalist und Tagesschau-Sprecher, teilnehmen. Direkt zu Beginn konnte Stabsfeldwebel Stefan Huss einen Einblick in das Leben eines Kriegsversehrten geben; er selbst kämpft nach einem Einsatz mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung (kurz PTBS): „Man verliert das Vertrauen in sich selbst, auch die Familie leidet darunter – aber über den Sport habe ich den Weg zurück in ein eigenes Leben gefunden.“

Mit der Erinnerung an die vergangenen „großen“ Invictus Games 2023 in Düsseldorf, als 140 000 Besucher die sportlichen Wettkämpfe sahen, betonte OB Stephan Keller (CDU), wie wichtig es ist, den Spirit des letzten Jahres und die damit verbundene Anerkennung und Wertschätzung für diejenigen, „die ihr Leben zur Verteidigung des Landes und unserer Freiheit einsetzen“, weiter aufrechtzuerhalten. „Wir hätten uns nun auf die nächsten Invictus Games in Kanada 2025 freuen und auf dem Erreichten ausruhen können – stattdessen haben wir gemeinsam Invictus Germany kreiert“, so Keller, der hofft, dass sich eine Kontinuität aufbauen wird und in Aussicht stellt, dass Düsseldorf weiter Austragungsort bleiben möchte.

Die Bundeswehrvertreter Stephan Wüsthoff, Jörg Ahrens und Marcel Bohnert betonten, wie wichtig eine gute Kommunikation, Wertschätzung und Anerkennung für die Bundeswehr, insbesondere mit Blick in die Zukunft, ist. „Es braucht Akzeptanz, eine gute Finanzierung, eine intakte Infrastruktur in allen Belangen und den Einsatz einer breiten Bevölkerung, um auch in Zukunft noch sicher leben zu können“, sind sie sich einig. Ein besonders wichtiger Baustein sei dabei auch die physische und psychische Unterstützung für Verletzte und kriegstraumatisierte Soldaten.

Niklas Wagener, Grünen-Bundestagsabgeordneter, setzte sich für eine starke Bundeswehr ein, die Priorität im Haushalt haben solle. „Ohne gut aufgestellte Sicherheitskräfte können auch viele andere Dinge nicht umgesetzt werden“, meinte der Politiker, ohne genauer darauf einzugehen. In der Breite der Bevölkerung soll die Bundeswehr nicht nur durch Invictus Germany, sondern auch durch den geplanten Veteranentag am 15. Juni 2025, präsenter werden.