Benrather Sportverein Große Platznot an der Bezirkssportanlage
BENRATH · Die steigenden Anmeldezahlen beim Mädchenfußball stellen den VfL vor Herausforderungen. Es wird mehr Umkleideraum benötigt.
Fußball ist Aylines große Leidenschaft. Und aus diesem Grund kickt die Elfjährige im Team der D-Juniorinnen beim VfL Benrath – bevorzugt in der Offensive. Mama Sahra ist stolz auf ihre sportbegeisterte Tochter. „Ayline fühlt sich in ihrer Mannschaft pudelwohl“, freut sich die Fußballmutter. Eine weite Anreise aus Jüchen zweimal wöchentlich nach Düsseldorf zum Training und am Wochenende zu den Spielen nimmt sie dafür in Kauf. Für sie sei der VfL Benrath schließlich „der beste Verein“, wie sie spontan behauptet.
Diese hohe Wertschätzung hören die Verantwortlichen beim Benrather Traditionsclub nur allzu gern. „Fußball boomt“, stellt VfL-Boss Raschid Bassit zufrieden fest und bestätigt ein wachsendes Interesse – insbesondere im Jugendbereich und neuerdings bei den Mädchen und Frauen. Allerdings stellen die steigenden Mitgliederzahlen die Schlossstädter zugleich vor ein großes Problem. „Uns fehlen Umkleidekabinen“, klagt Nachwuchs-Trainer Mike Riedel von den Mädchen der U13 deutlich. Aktuell müssen sich 18 Jungenmannschaften und drei Mädchenteams die vier Kabinen im Umkleidetrakt auf der Bezirkssportanlage an der Karl-Hohmann-Straße mit den Erwachsenen teilen – und im Seniorenbereich gehören drei Herrenformationen, die neu gegründete Frauenmannschaft und die Alten Herren zum aktuellen Belegungskontingent. Nun ist der Zulauf bei den Mädchen auch noch so groß, dass die Meldung einer vierten Mädchenmannschaft für den Spielbetrieb in Planung ist. „Uns fehlt lediglich das ehrenamtliche Trainingspersonal“, bestätigt Riedel, der beim VfL zugleich das Amt des stellvertretenden Jugendabteilungsleiters bekleidet. Engagierte Trainerinnen und Trainer sind willkommen.
Engpässe bei der Kabinennutzung sind unter diesen Voraussetzungen vorprogrammiert. Nicht selten gibt es längere Wartezeiten und Gedränge vor den Kabineneingängen. Die Lage verschärft sich mit den Spielansetzungen an den Wochenenden während des Ligabetriebs. Dann müssen schließlich auch die Gästemannschaften untergebracht werden. Mit den Kickern vom SG Hellas, den Leichtathleten des TB Hassels und den Footballern der Düsseldorf Panter nutzen zudem weitere Vereine die Sportanlage und wollen hinsichtlich Kabinenbelegung eingeplant sein.
„Umkleiden und Duschen geschieht meist bei uns zu Hause in Hassels“, lautet für Papa Frank die private Notlösung, dessen Tochter Jolina (9) zu den Jungtalenten bei den Schlossstädtern zählt. Auch Jocy (13), die in Benrath gleich um die Ecke wohnt, nervt der Umkleidestress, und sie erscheint deshalb bereits fertig angekleidet im Sportdress zum Training. „Besonders unangenehm“ findet Tabea (11) das lange Warten aufs Duschen nach Spielende. „Die Trikots sind dann total verschwitzt“, verrät die Siebtklässlerin des Kobi-Gymnasiums.
„Eine rasche Lösung wäre durch das Aufstellen von Containern zu erreichen“, schlägt Raschid Bassit vor. Platz dafür gebe es auf der Anlage genug, beispielsweise gleich hinter dem Kabinentrakt. Mithilfe der Container könne, wie der Vereinsvorsitzende ausführt, zugleich ein geschlechtergetrennter Umkleidebereich geschaffen werden, wodurch unerwünschte Situationen und Begegnungen vermieden werden könnten. Aylines Mama Sahra jedenfalls würde gerade diese Lösung freuen. „Dann bräuchten wir Eltern beim Umkleiden und Duschen unserer Mädchen nicht länger Wache stehen.“
Das Düsseldorfer Sportamt will anlässlich einer Medienanfrage gemeinsam mit dem VfL Benrath „den tatsächlichen Bedarf in Bezug auf die Kabinensituation ermitteln“ und nach Lösungsmöglichkeiten suchen. „Der Sportverwaltung ist eine gute Sportinfrastruktur sehr wichtig“, teilt ein Sprecher der Stadt mit.