Ausstellung in Düsseldorf Schloss-Stiftung aus Benrath sucht historische Fotos
Düsseldorf · Für Mai 2024 ist im Gartenkunstmuseum die Ausstellung „Schloss Benrath – fotografische Retrospektiven 1875 bis heute“ geplant. Ein Aspekt sollen Privatfotos sein, die Menschen bei einem Besuch des Schlosses zeigen.
Die 2014 im Benrather Schloss gezeigte Foto-Ausstellung „Schloss Benrath macht Staat“ ist die erfolgreichste Schau, die in den denkmalgeschützten Mauern bislang zu sehen war. Doch Stefan Schweizer, Wissenschaftlicher Vorstand der Stiftung Schloss und Park Benrath, macht sich Hoffnungen, dass die für 2024 geplante Sonderausstellung „Schloss Benrath – fotografische Retrospektiven 1875 bis heute“, mindestens ähnlich gut besucht sein wird. Schweizer kuratiert die Schau mit Unterstützung von Stiftungsmitarbeiterin Julia Fischer, die gerade parallel ihrer Bachelorarbeit schreibt.
Zu sehen sein werden bislang unbekannte Fotoschätze aus vielen Jahrzehnten. So ist das Kuratoriumsteam unter anderem an ein Bild gekommen, das den Bombentreffer an der Nordwestecke des Schlosses aus dem Februar 1945 zeigt. „Die Stadt Düsseldorf hat im Zweiten Weltkrieg nach Treffern in der Stadt immer sogenannte Schadensreporte erstellt“, erläutert Schweizer.
Aber auch auf andere Archive haben die beiden zugreifen können, wie das des Landschaftsverbandes Rheinland aber auch das der Königlich Preußischen Messbild-Anstalt. 50 Fotografien aus dem Jahr 1909 von Schloss Benrath sind dort erhalten. Auch außerhalb der NRW-Grenze wurden sie fündig. So liegt in einem Berliner Archiv ein Foto, das eine Dior-Modenschau im Schloss im Dezember 1953 zeigt. Das sei auch die Zeit gewesen, in der das Schloss-Ensemble und sein großer Park ein beliebtes touristisches Ziel wurden, sagt Schweizer. Darum auch kam den Kuratoren die Idee, Privatpersonen nach Fotos von Familien und Einzelpersonen zu fragen, auf denen das Schloss sowie der Schlosspark als Kulisse erkennbar sind.
Einzige Voraussetzung: Die Fotos dürfen nur bis 1990 entstanden sein. Die schönsten werden in die Ausstellung integriert, die ab 15. Mai im Gartenkunstmuseum zu sehen sein wird. Um Unterstützung bei der Suche nach solchen Fotos zu erhalten, hat die Stiftung Kontakt zum Lions Club Schloss Benrath aufgenommen. Dort stieß die Idee sofort auf fruchtbaren Boden, wie Past-Präsident Eugen Vieten und der aktuelle Präsident Stefan Michalski berichten. Sie wollen nun ihrerseits die Werbetrommel für das Projekt rühren, sagt Michalski: „Wir werden den Allgemeinen Bürgerverein Urdenbach ansprechen, Senioren in den Heimen wie auch die Lehrer der Schulen, an denen unser Schloss-Malwettbewerb stattfindet.“ Seit 2005 ziert der Benefiz-Adventskalender der Schloss-Lions ein gemaltes Bild von Schloss Benrath im Winter. Alle Viertklässler sind dann immer eingeladen, sich zu beteiligen. „In den Jahren, die wir das machen, sind Hunderte Bilder zusammengekommen“, sagt Vieten, auch die – so lautet eine weitere Idee, wären es mal würdig, sie zu zeigen. Doch nun geht es erstmal um Familienfotos. Aber diese werden nur ein Aspekt der Schau sein. Die Ausstellung wird sich der fotografischen Geschichte von Schloss und Park Benrath widmen.
