Streit um Erweiterung Rangier-Test mit Lkw am Tanzhaus fällt positiv aus

Düsseldorf · Stört eine geplante Tanzhaus-Baustelle die Andienung des Capitol-Theaters? Am Montag machte ein schwerer Lkw bei einem Ortstermin die Probe aufs Exempel.

Am Tanzhaus fuhr am Montag für einen Rangier-Test ein Lkw vor.

Foto: Uwe-Jens Ruhnau

Passt er oder passt er nicht? Er passt! Langsam, aber sicher hat ein Sattelschlepper mit Anhänger am Montagvormittag seinen Weg auf das Areal von Tanzhaus und Capitol-Theater an der Erkrather Straße genommen. Er fährt einen markierten Weg, der auch im Falle einer großen Baustelle für das Tanzhaus zu nehmen ist, und setzt nach einem Wendemanöver rückwärts in Richtung des großen Tors des Musical-Theaters. Wenn der notwendige Platz auf diese Weise auch während der Bauzeit gewährleistet wird, steht fest: Das Tanzhaus kann erweitert werden, auch während der Bauzeit ist der Betrieb des Capitol gesichert.

Diese Frage ist keine Kleinigkeit, sondern zentral für die Zukunft des Tanztheaters – und für das Capitol. So zentral, das Thomas Krauth als Eigentümer des Capitol vor das Verwaltungsgericht gezogen ist. Gleich drei Verfahren hat er dort auf den Weg gebracht. Er selbst ist nicht mehr Betreiber des Musicalhauses, dies hat die ATG Entertainment GmbH übernommen.

Zufahrten für Baufahrzeuge
und Lieferungen sind nötig

Im Tanzhaus sollen Dachflächen saniert, Fenster instandgesetzt, Sanitäranlagen erneuert und Lüftungsanlagen modernisiert werden. Für die Erweiterung soll hinter dem Tanzhaus ein Anbau abgebrochen werden. Dazu sind auch Zufahrten für Baufahrzeuge und die Belieferung notwendig, auch muss Material gelagert werden. Heute hat das Tanzhaus gut 3000 Quadratmeter Nutzfläche, gut 2100 Quadratmeter kämen hinzu. Eine Probebühne, weitere Studios, Gastronomie und Wohnmöglichkeiten für Künstler sollen geschaffen werden.Der Rat muss den mehr als 20 Millionen Euro teuren Bau noch beschließen.

Reicht der Platz aus, um die Baustelle zu managen und den Capitol-betrieb durchzuführen? Der vom Tanzhaus mit dieser Frage betraute Architekt Martin Slawik beantwortet diese Frage mit einem klaren Ja und weist die Fläche auf einem Plan nach. Als der Sattelschlepper anrollt – in der größtmöglichen Konfiguration mit einem dreiachsigen Auflieger – und der Fahrer die Aufgabe ohne große Probleme meistert, ist die Erleichterung bei David Miga vom Kulturdezernat groß. „Wir sehen die Sorgen von Herrn Krauth und wollen selbst die Sicherheit, dass die Planung auch den Praxis-Test besteht.“

Dieses Ergebnis wird von allen Seiten nach dem Test bestätigt. Auf Wunsch der Tanzhaus-Leiterin Ingrida Gerbutavičiūtė setzt der Lkw-Fahrer auch noch einmal rückwärts seine Tour an, auch dies klappt. Thomas Krauth betont, dass die an diesem Montag so freien Flächen auch später frei zu sein hätten, wenn für eine neue Produktion angeliefert werde. „Das muss sauber abgewickelt werden in der Bauzeit.“

Das Gespräch zwischen den später wichtigsten handelnden Personen zeigt, dass dies wohl möglich ist. Ansgar Kluge als Chef der Tanzhaus-Technik bestätigt dies, ebenso sein Pendant Hermann Altebockwinkel von ATG Entertainment. Vielleicht werden die weiteren Fragen zwischen Krauth und der Stadt ja auch gütlich geregelt.