Senioren-Aktionstag des Düsseldorfer Seniorenrates Mit dem Rollator sicher in den Bus steigen

Düsseldorf · Beim Senioren-Aktionstag auf dem Kamper Acker gab es viele Mitmachaktionen. Gut zu tun hatte die Busschule der Rheinbahn. Denn gerade Menschen, die auf einen Rollator angewiesen sind, haben Probleme beim Ein- und Aussteigen.

Thomas Thiel (r.) von der Rheinbahn-Busschule zeigt Michael Strauch, wie dieser sicher in einen Linienbus einsteigen kann.

Foto: Döring, Olaf (od)

Ein Rollator erleichtert den Alltag von Senioren erheblich. Er hilft dabei, trotz körperlicher Einschränkung mobil zu bleiben. Also eine echte Erfolgsgeschichte, wären da nicht die Probleme mit der Barrierefreiheit an vielen Orten.

Michael Strauch ist gesundheitlich gleich doppelt eingeschränkt. Der 67-Jährige ist fast blind und zudem auf seinen Rollator angewiesen. Schwierigkeiten bereitet ihm der Einstieg in den Linienbus. Da fühle er sich unsicher, erzählt er Thomas Thiel, der seit 33 Jahren bei der Rheinbahn arbeitet, inzwischen in der Busschule: „Wir zeigen Kindern der vierten und fünften Klasse sowie Senioren, wie diese sicher mit Bus und Bahn fahren können.“

Am Freitag sprach er die Vertreter der älteren Generation an. Die Busschule war eine von vielen Anlaufstellen, die beim Senioren-Aktionstag des Düsseldorfer Seniorenrates auf dem Kamper Acker vor Ort waren. Thiel und sein Team hatten die gesamte Zeit von 12 bis 18 Uhr gut zu tun. Immer wieder zeigten die Rheinbahner, wie man sicher mit dem Rollator in einen und aus einem Linienbus steigt. Vor allem das Aussteigen geht nämlich rückwärts viel sicherer. Dabei sei es wichtig, so Thiel, sich mit beiden Händen an den Haltestangen am Ausstieg festzuhalten. Ein Hinweis, den Michael Strauch nun beherzigen will.

Doch wer sich trotz dieser Tipps nicht sicher fühlt, wenn er innerhalb Düsseldorfs auf den ÖPNV angewiesen ist, für den hatte Thiel einen anderen Hinweis: den gemeinsamen Begleitservice von Rheinbahn, dem Jobservice und der Zukunftswerkstatt Düsseldorf. Dieser sei für alle da, die Mühe hätten, mobil zu sein, heißt es in der Broschüre – das gilt übrigens nicht nur für ältere Menschen. Zudem, berichtet Thiel, ist dieser Service für den Nutzer kostenfrei. Einzige Voraussetzung: Wer Unterstützung in der Dienstzeit der Helfer zwischen 8 und 18.30 Uhr von Montag bis Freitag benötigt, muss in der Lage sein, selbstständig mit Bus und Bahn fahren zu können.

Darüber hinaus hat Düsseldorfs größter Sportverein, der in Holthausen ansässige SFD’75, jede Menge Angebote auch für Senioren. Eine Premiere bietet der SFD am Wochenende 5. und 6. August, von 10 bis 15 Uhr, für alle Über-60-Jährigen mit einem zweitägigen Bewegungs- und Sportprogramm in netter Atmosphäre. Die Kosten betragen 99 Euro, inklusive Mittagessen – das Geld kann man sich unter bestimmten Bedingungen bei seiner Krankenkasse zurückerstatten lassen. Neben einem musikalischen Beiprogramm zeigten am Freitag auch noch weitere Anbieter und Institutionen ihre Angebote: Bei der Verkehrswacht konnte man seine Hörfähigkeit überprüfen lassen, Polizeibeamte warnten vor Schockanrufern, an einem Rollatoren-Parcours der Rollatorfirma Saljol konnte man testen, ob man fit am Gefährt ist. Mitmachaktionen gab es auch an den Ständen des Zentrum plus des Arbeiter-Samariter-Bundes und der Diakonie.

An einem kleinen Tisch warben Christoph Kranz und Petra Linß für eine besondere ökumenische Aktion, die es seit Februar im Pfarrsaal von St. Joseph dienstags von 16 bis 18 Uhr gibt: den Wärme-Punkt. Man wollte den Menschen eine Anlaufstelle bieten, die in mehrfacher Hinsicht wärmt, nämlich Leib und Seele. Zum harten Kern gehören 13 Ehrenamtler und rund 20 Besucher, erzählte Christoph Kranz: „Ein Drittel verabredet sich zu Kaffee und Kuchen, ein Drittel kommt, um nicht alleine zu Hause zu sitzen, und ein Drittel freut sich über eine Mahlzeit.“