(now) „Stadtrat gibt grünes Licht für kommunales Fahrradmietsystem, Start im Sommer 2025 erwartet“: Mit dieser Schlagzeile verkündete die Landeshauptstadt im Februar dieses Jahres die Pläne für ein großes Verkehrsprojekt. 2500 Fahrräder sollen nach Vorbild von Städten wie Paris oder Kopenhagen an verschiedenen Orten zur Ausleihe bereit stehen. 400 Stationen sind dafür vorgesehen. 100 von ihnen sollen spezielle Bügelsysteme bekommen, um die Räder zu befestigen. Unsere Redaktion hat sich bei der Stadt nach dem aktuellen Stand erkundigt und dabei erfahren, dass sich die Umsetzung deutlich verzögert.

Nach Angaben eines Stadtsprechers sei der „voraussichtliche Start des Vollbetriebes im Frühjahr 2026“, also gute neun Monate nach dem bisher angedachten Beginn. Der Grund: Man befinde sich in einem europaweiten Verhandlungsverfahren, das erst im Frühjahr nächsten Jahres abgeschlossen sein werde – mit dem Zuschlag für einen Dienstleister.

Die Gesamtkosten zum Aufbau und Betrieb des Stadtrad-Systems liegen laut einer Beschlussvorlage von 2023 bei rund 10,5 Millionen Euro, kalkuliert für einen Zeitraum von fünf Jahren. Geht es danach weiter, rechnet die Stadt mit jährlichen „Betriebs- und Marketingkosten“ von rund 1,8 Millionen Euro.

Bis Bürger und Touristen die ersten Räder ausleihen können, wird es noch fast anderthalb Jahre dauern. Schon jetzt aber benötigt die Planung die Mühen der lokalpolitischen Ebene. So hat die Bezirksvertretung 5 am vergangenen Dienstag über 14 mögliche Bügel-Ausleihstationen in Stockum, Lohausen, Kaiserswerth, Wittlaer, Angermund und Kalkum entschieden. Beispielhafte Lagen sind der Klemensplatz, das Rheinbad und der Aquazoo.

In der BV 4 steht das Thema kommenden Mittwoch auf der Tagesordnung. Hier geht es um zehn Stationen in den Stadtteilen Oberkassel, Heerdt, Lörick und Niederkassel. Zum Beispiel am Freibad, am Nikolaus-Knopp-Platz und am Belsenplatz.