Neue Pläne für die Düsseldorfer Bibliotheken Diese Stadtteilbüchereien sollen bald auch am Wochenende öffnen
Düsseldorf · Noch 2024 könnte das Konzept ausgeweitet werden. Auch für die Zentralbibliothek und den Kulturstandort Münsterstraße gibt es neue Pläne.
(mbo) Die Stadt will die Büchereien in Düsseldorf schon sehr bald länger und häufiger öffnen. Das geht aus einer Vorlage hervor, über die die Mitglieder des Kulturausschusses in der kommenden Woche beraten. In dieser geht es auch um die Nachnutzung des Gebäudes an der Münsterstraße, in dem derzeit noch das Junge Schauspiel beheimatet ist. Sollte der Rat Ende Juni positiv über die Vorlage entscheiden, wäre der Kulturstandort dort zumindest vorläufig gesichert.
Für die Zentralbibliothek KAP1 war 2023 ein Erfolgsjahr. Rund 1,25 Millionen Besucher kamen in die Bücherei. Zwar war mit knapp 6000 Gästen der 27. Dezember und damit ein Mittwoch der besucherstärkste Tag. Aber auch die Sonntagsöffnung erfreut sich großer Beliebtheit. Leiter Norbert Kamp etwa hatte sich längere Öffnungszeiten an den Sonntagen gewünscht. Diese rücken nun greifbar nah. Statt wie bisher von 13 bis 18 Uhr soll die Zentralbibliothek ab 2025 von 11 bis 18 Uhr geöffnet sein.
Auch die Düsseldorfer in den Stadtteilen können sich darauf einstellen, dass ein Besuch in den Büchereien in ihrer Nähe demnächst länger möglich sein wird. Bereits seit Januar wird in der Bücherei Bilk an der Friedrichstraße das Konzept „Open Library“ in einer Pilotphase getestet. Seitdem ist die Bücherei auch samstags von 11 bis 18 Uhr und sonntags von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Zwar steht samstagsvormittags wie gewohnt das Bibliotheksteam am Kundenservice und an den Auskunftsplätzen zur Verfügung. Am Nachmittag und auch sonntags ist allerdings nur Wachpersonal im Einsatz. Die Ausleihe und Rückgabe von Medien ist dann dennoch über die Automaten möglich. In der aktuellen Vorlage heißt es jetzt: „Aufgrund des Erfolgs der Wochenendöffnung am Standort Bilk soll diese im Jahr 2025 fortgeführt werden.“
Die Ausweitung des Konzepts ist nun für weitere Bibliotheken vorgesehen. Konkret könnte es zunächst in Eller und Unterbach zum Einsatz kommen. Die erweiterten Öffnungszeiten am Gertrudisplatz in Eller sollen gemäß der Vorlage ab dem 1. November gelten. Am Breidenplatz in Unterbach könnten sie bereits zum 1. Oktober in Kraft treten.
Weiter soll die Politik über Umbauten der Büchereien in Benrath und Flingern beraten. An den beiden Standorten soll die Umsetzung des bereits beschlossenen Vorhabens, die Büchereien zu kulturellen Begegnungsstätten auszubauen, beginnen. In Flingern sollen die Räume erweitert werden und einen barrierefreien Zugang erhalten. Perspektivisch könne dies bis Ende 2025 erfolgen. In Benrath könnte die Stadtteilbücherei von ihrem bisherigen Standort in der Orangerie am Schloss in einen Neubau auf das Gelände des Bürgerhauses an der Telleringstraße ziehen. Der Bedarfsbeschluss soll 2025 gefasst werden. Parallel soll eine Machbarkeitsstudie zum alten Standort durchgeführt werden mit dem Ziel, eine barrierefreie Weiternutzung zu ermöglichen.
Eingesetzt hatten sich Parteien und Initiativen für den Erhalt des Kulturstandorts Münsterstraße. Das Junge Schauspiel wird voraussichtlich Mitte 2025 von Mörsenbroich ins Central am Hauptbahnhof ziehen. Die Verwaltung soll nun den baulichen Zustand des Gebäudes prüfen und ebenso eine kulturelle Nachnutzung über vier Jahre konzipieren.
Die Mitglieder des Kulturausschusses werden am Donnerstag, 13. Juni, über die Vorlage beraten. Am 27. Juni soll dann der Rat entscheiden.