Mobil in Düsseldorf Voi rüstet E-Scooter mit Kameras und KI aus

Düsseldorf · Mit Hilfe Künstlicher Intelligenz und Kameras will der Verleiher von elektrischen Tretrollern für mehr Sicherheit sorgen. Düsseldorf ist die erste deutsche Stadt, in der das geschieht. Was jetzt genau geplant ist.

E-Scooter von Voi in Düsseldorf.

Foto: Christoph Schroeter

(ale) In Düsseldorf sind künftig auch E-Scooter samt Kamera und Künstlicher Intelligenz (KI) an Bord unterwegs. Der Verleiher Voi hat diesen Schritt für Düsseldorf als erster Stadt in Deutschland angekündigt. Das Ziel: weniger Fahrten auf dem Bürgersteig – was verboten, allerdings immer wieder zu beobachten ist.

Voi greift bei diesem Versuch auf Erfahrungswerte zurück, die nach eigenen Angaben in den vergangenen zwei Jahren etwa in Oslo, Mailand, Rom und Lyon gemacht wurden. Über die Kamera und die KI-Technologie des Partnerunternehmens Drover AI lasse sich für Voi besser als mit dem bloßen GPS-Signal erkennen, ob sich ein E-Scooter auf einem Bürgersteig, der Straße oder dem Radweg befindet. Die gesammelten Daten werden visualisiert, so dass sich genau analysieren lässt, wo die Roller in einer Stadt unterwegs waren. „Auch in Düsseldorf werden wir einen Teil unserer Flotte mit der Technologie ausstatten, um das Park- und Fahrverhalten in der Stadt zunächst zu dokumentieren und das E-Scooter-Sharing sicherer zu gestalten”, sagt Stephan Bölte, Deutschlandchef von Voi.

Zur Erklärung verweist Voi auf das Beispiel Oslo. Dort habe man mit Hilfe der neuen Sensorik Gefahrenpunkte wie Schlaglöcher oder stark befahrene Kreuzungen erfasst. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung seien daraufhin weitere Park- und Verbotszonen ausgewiesen worden, zudem seien Verbesserungen der Infrastruktur auf den Weg gebracht worden.

Perspektivisch ist auf Grundlage dieser genaueren Verortung der Scooter noch mehr möglich. Künftig könnte so die Geschwindigkeit von E-Scootern automatisch gedrosselt werden, wenn sie auf verbotenen Abschnitten unterwegs sind, etwa einer Fußgängerzone. Voi spricht von „Slow-Speed-Zones”, die es in anderen Ländern bereits gebe. Für Deutschland verweist das Unternehmen darauf, dass die rechtliche Machbarkeit eines solchen Eingriffs von außen in eine Fahrt noch nicht abschließend geklärt sei.