Große Reise für Düsseldorfer Team Düsseldorfer Firecats starten in Ohio

Düsseldorf · Die amerikanische Football-Liga (NFL) hat das Flag-Football-Jugendteam zum Nachwuchsturnier eingeladen.

Letztes Training vor der Reise nach America: Die Firecats in Aktion

Letztes Training vor der Reise nach America: Die Firecats in Aktion

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Ines Oubaouih (12 Jahre) und Jonah Niklas Hönscheid (15) sind zugegebenermaßen aufgeregt. Kein Wunder, steht ihnen und ihrem Flag Football-Jugendteam Firecats doch das bisher größte Abenteuer ihres Lebens bevor. Die Firecats Jugendmannschaft ist nach Canton im US-Bundesstaat Ohio unterwegs, um dort an den „NFL Flag Championships“, einem von der bedeutendsten Football-Liga der Welt, der National Football League (NFL), organisierten Nachwuchsturnier teilzunehmen.

In ihrer Spielklasse, den U18 Internationals, werden die Düsseldorfer auf die Jugend-Nationalmannschaften aus Australien, Kanada, Mexiko, Großbritannien und China treffen. „Mein Respekt ist groß. Ich habe noch nie gesehen wie sie spielen, wie gut sie sind“, erläutert Jonah. „Ich habe nur gehört, dass Mexiko und Großbritannien wirklich gut sein sollen. Aber ich denke, wir werden auch mal gewinnen.“

Die Einladung der NFL an die Firecats, dem Flag Football Gemeinschaftsprojekt von Rhein Fire, den Panthern und der Stadt, ist mehreren glücklichen Zufällen zu verdanken. Das Deutschland-Büro der NFL hat seinen Sitz in Düsseldorf, Rhein Fire hat mit Jim Tomsula und John Shoop zwei NFL-erfahrene Trainer in seinen Reihen, die immer noch gute Kontakte nach Amerika pflegen, Düsseldorf will die Flag Football-Hauptstadt in Deutschland werden – und der traditionelle Deutsche Vertreter bei den Flag Championships steht noch nicht fest.

„Eigentlich fliegt aus Deutschland immer der Sieger der deutschen Schulmeisterschaft nach Canton, aber das Finale findet in diesem Jahr erst nächste Woche statt“, verrät Firecats-Jugendtrainer Mirza Kehonjic-Thiede. „Und die NFL will wohl die Düsseldorfer Bemühungen um Flag Football unterstützen. Bei uns hat sich jedenfalls niemand gegen die Ansammlung der glücklichen Umstände gewehrt.“

So also sind elf Spieler/innen, der Trainer, einige Eltern und der von der NFL Deutschland zugeteilte Betreuer Luca Fritsch Richtung Canton unterwegs. Ja, auch vier Mädchen sind im Firecats Jugendteam, das die 5 g5g5n5 Variante spielt. „In Deutschland wird in allen Altersklassen gemischt gespielt. Und auch in unserer Wettkampfklasse in Canton treffen wir auf Mixed-Mannschaften“, so Kehonjic-Thiede.

In Canton ist auch die
„Hall of Fame“ beheimatet

Das Reiseziel der Düsseldorfer Jugendgruppe ist aus der NFL-Historie nicht wegzudenken. In Canton wurde am 20. August 1920 die American Professional Football Association gegründet, die sich 1922 in NFL umbenannte. In Canton ist auch die „Hall of Fame“, also die „Ruhmeshalle der NFL“, beheimatet. „Ihr fliegt sozusagen ins Herz der NFL. Es ist großartig, dass Flag Football weltweit große Aufmerksamkeit erhält, auch damit, dass es 2028 bei den Olympischen Spielen in Los Angeles dabei sein wird“, erklärt Oberbürgermeister Stephan Keller, der genauso wie der NFL Europe-Chef Brett Gosper und NFL-Deutschland-Geschäftsführer Alexander Steinforth, Rhein Fire-Head Coach Tomsula und Panter-Cheftrainer Jaycee Krieg zum Firecats-Abschlusstraining in den Arena-Sportpark gekommen war. „Ihr werdet auf große internationale Konkurrenz treffen, die zu Freunden werden kann. Und ihr seid auch so etwas wie Botschafter Düsseldorfs“, meinte Keller weiter.

Das soll allerdings keinen Druck aufbauen, denn die USA-Reise soll in erster Linie Erfahrungen bringen und zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Und das scheint garantiert. „Die NFL bezahlt alles und hat unsere acht Tage in Canton minutiös durchgetaktet, auch unsere Freizeit“, offenbart Kehonjic-Thiede. „Wir sind mit anderen Mannschaften zusammen in der Walsh University untergebracht. Alleine dass dürfte für unzählige Kontakte und Erinnerungen sorgen.“

Zu den NFL Flag Championships reisen 280 Mannschaften aus aller Welt, darunter auch die Flag Football Teams aller 32 US-amerikanischen NFL Clubs, um in verschiedenen Altersklassen die Sieger zu ermitteln. Kein Wunder, dass die meisten in der Düsseldorfer Ohio-Reisegruppe nervös sind. „Macht euch keinen Stress, habt einfach Spaß“, fordert Tomsula auf. „Ihr werdet nette Leute aus der ganzen Welt treffen. Diese Reise, diese Erfahrung werdet ihr nie vergessen.“