Angriff auf Düsseldorfer Verein Hakenkreuze in Fenster der Aidshilfe gekratzt

Düsseldorf · Die Aidshilfe in Bilk wurde zweimal attackiert.

Der Eingang zur Beratungsstelle der Aidshilfe in Bilk.

Foto: Christoph Schroeter

(csr) Auf die Geschäftsstelle der Düsseldorfer Aidshilfe in der Johannes-Weyer-Straße in Bilk wurden in den vergangenen Wochen gleich zwei Angriffe verübt. In der Nacht zum 18. Juli wurden in die Glasscheiben am Hauseingang Nazi-Symbole gekratzt, darunter auch ein Hakenkreuz. Im Bereich um den Eingang seien zudem mehrere Autos und eine weitere Eingangstür mit Nazi-Symbolen beschädigt worden, teilte die Aidshilfe mit.

Vonseiten des Vereins gibt es nun Befürchtungen, dass das komplette Gebäude im Fokus rechtsradikaler Gruppen stehen könnte. Dort sind noch eine Transgender-Beratungsstelle und auch eine Sprachschule angesiedelt. Die Hausverwaltung habe die Beschädigungen bei der Polizei angezeigt.

Ein Sprecher der Düsseldorfer Polizei bestätigt das. „Wegen eines möglichen rechtsradikalen Hintergrundes hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen“, sagte der Sprecher. Es sei aber noch nicht klar, ob die Aidshilfe überhaupt das Ziel des Vorfalls gewesen sei. „Wir ermitteln da völlig ergebnisoffen.“

In dem Gebäude sind unter anderem auch noch eine Transgender-Beratungsstelle und eine Sprachschule untergebracht.

Foto: Christoph Schroeter

Zu einem weiteren Vorfall kam es am 2. August. An die Aidshilfe wurde anonym ein Paket mit Kot gesendet. „Wir behalten uns vor, den Inhalt im Labor auf Erreger untersuchen zu lassen und gegebenenfalls Anzeige wegen Körperverletzung zu erstatten“, sagte Geschäftsführer Michael Intrau. Zudem werde man die Informationen zu diesem Angriff an den Staatsschutz übergeben.

Zu diesem Vorfall war dem Polizeisprecher noch nichts bekannt. Eine Anzeige sei zumindest bis Montag noch nicht erstattet worden. Hier müsse dann geprüft werden, ob etwa ein Begleitschreiben in dem Paket lag und um welche Form einer Straftat es sich dabei handeln könnte. Auf die Frage, ob bereits Laborergebnisse vorliegen und ab man eine Anzeige plane, sagte Intrau am Donnerstag: „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann ich keine weiteren Informationen herausgeben, um den Erfolg der Ermittlungen nicht zu gefährden.“ Man werde zu gegebener Zeit informieren.

(csr)