Schauspiel Düsseldorfer Jugendrat ist für den Umzug des Jungen Schauspiels
Düsseldorf · Das Gremium begründet seine Stellungnahme mit neuen Chancen, stellt aber auch Forderungen.
Der Jugendrat Düsseldorf unterstützt die Pläne des Schauspielhauses, den Standort des Jungen Schauspiels von der Münsterstraße 446 ins Central am Hauptbahnhof zu verlegen. Das teilte das Gremium am Montag in einer Stellungnahme mit. Man sehe in dem Standortwechsel eine große Chance für das junge Publikum.
Dass das städtische Kinder- und Jugendtheater künftig „im Herzen der Stadt“ angesiedelt sein könnte, sei ein Gedanke, mit dem sich der Jugendrat durchaus identifizieren könne. Gewiss hänge man sehr an dem Theaterhaus an der Münsterstraße, „mit dem wir großgeworden und emotional verbunden sind“. Jedoch ergeben sich durch den Umzug laut Jugendrat folgende Chancen:
1. Eine bessere Anbindung und Erreichbarkeit des Kinder- und Jugendtheaters: Für viele Schulklassen sei der Weg nach Mörsenbroich zu weit und die Anmietung eines Schulbusses nicht realisierbar. Das Central ist mit den ÖPNV bestens erreichbar.
2. Ein inklusives Theater mit einem barrierefreien Zugang für alle Besucher: Der Standort in der Münsterstraße ist nicht barrierefrei. Das Studio kann nur über eine Treppe erreicht werden und auf der Bühne müssen z.B. Rollstühle noch vor der ersten Reihe auf der Bühnenfläche platziert werden. Das Central habe die Möglichkeiten, ein inklusives Theaterhaus zu sein.
3. Ein attraktiver Standort am Hauptbahnhof, eingebettet in die zukünftige Kulturmeile.
4. Ein „Gläsernes Theater“, in dem sich Kinder und Jugendliche dem Berufsfeld „Theater“ nähern können und so exklusive Einblicke in die Arbeit hinter den Kulissen erhalten können.
Der Jugendrat verbindet seine Pläne aber auch mit gewissen Forderungen:
1. Eine kulturbezogene Nachnutzung der Räumlichkeiten in der Münsterstraße.
2. Eine Erweiterung des Abendspielplans: Zum einen, um den Theaterbesuch vor allem weiterführender Schulen weiterhin möglich zu machen, ohne Unterricht ausfallen zu lassen, zum anderen soll der individuelle Theaterbesuch gestärkt werden.
3. Das Central als offener Begegnungsort, auch über die Aufführungstermine hinaus: Das Central werde vor allem vom jüngeren Publikum sehr gut angenommen. „Wir wünschen uns einen laufenden Bar-Betrieb und ausreichend Sitzgelegenheiten an diesem Ort, der ein Verweilen und Austauschen vor und nach dem eigentlichen Theaterbesuch möglich macht. Damit einhergehend längere Öffnungszeiten vor und nach den Aufführungen“, heißt es in der Erklärung.
Im Dezember hatte der Aufsichtsrat des Schauspielhauses über das Central als dauerhafte Spielstätte und über den Umzug des Jungen Schauspiels dorthin beraten. Seitdem das Schauspielhaus am Gründgens-Platz saniert wird, dient das Central als Interimspielstätte.