Düsseldorfer Kliniken kämpfen gemeinsam gegen die Keime

Eine Meldepflicht für VRE-Infektionen gibt es nicht. Die Hygienevorschriften sind aber einheitlich.

Düsseldorf. Mit einem Screening — und je nach Patient mit einer zusätzlichen mikrobiologischen Untersuchung — sind die Niederländer im Kampf gegen die multiresistenten Krankenhauskeime seit Jahren sehr erfolgreich. Der aktuelle Fall in der Uniklinik ist weder in ganz Deutschland noch in Düsseldorf hingegen ein Einzelfall. Schon 2012 hat es allein drei VRE-Fälle in zwei verschiedenen Düsseldorfer Krankenhäusern gegeben, 2011 waren es ebenfalls drei aus drei Krankenhäusern. Allerdings: „Außerhalb von Häufungen auftretende VRE-Infektionen sind nicht meldepflichtig“, so die Stadt. Ein Abstrich wird in Düsseldorf nicht immer gemacht.

Im Vergleich zum wesentlich bekannteren Bakterium MRSA gibt es keine Regeln für den Umgang: „In Risikobereichen werden VRE-Träger meist räumlich isoliert. Eine verbindliche Empfehlung, wie es die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert Koch-Institut für MRSA-multiresistente gramnegative Stäbchen publiziert hat, gibt es jedoch für den Umgang mit VRE-Trägern nicht“, heißt es von der Stadt weiter.

Völlig kampflos geben sich aber auch die Düsseldorfer nicht geschlagen. Seit 2011 arbeiten 14 Düsseldorfer Krankenhäuser und viele Arztpraxen unter der Leitung von Gesundheitsamtsleiter Klaus Göbels (Foto) zusammen. „Unser Ziel ist ein einheitliches Vorgehen gegen multiresistente Erreger“, sagte Göbels bei Netzwerkgründung. Beschlossen wurde u.a., dass immer ein Spender mit Desinfektionsmittel in der Nähe sein muss. Die Krankenschwestern und Pfleger müssen mit jedem neuen Patienten auch die Einmalhandschuhe wechseln. Auch Besucher von Krankenhäusern werden gebeten, sich die Hände zu desinfizieren.