Ein Abend extra für die Kirmes?

Schausteller und Zeltwirte wünschen sich den Freitag als zehnten Kirmestag. Die Schützen müssten die Initiative ergreifen.

Düsseldorf. Aufbruchsstimmung gestern auf den Oberkasseler Rheinwiesen. Bei strömendem Regen bauten die Schausteller ihre Geschäfte ab. Viele davon machen sich gleich auf den Weg nach Herne, wo am Freitag in einer Woche die Cranger Kirmes beginnt.

"Der Freitag ist auch traditionell immer gleich ein starker Tag. Viele Kollegen können nicht verstehen, warum in Düsseldorf die Kirmes erst samstags eröffnet wird", sagt Schausteller-Chef Bruno Schmelter. Aufgebaut seien die Geschäfte schon am Vorabend: "Da geht einfach ein Tag verloren."

"Es wäre ein Traum, wenn man das hinbekommen würde", meint auch Füchschen-Chef Peter König, "die neun Tage auf der Kirmes sind zwar sehr stressig, aber den zehnten würden wir noch gut hin bekommen. Man müsste sich nur mit den Anwohnern einigen."

Vor einigen Jahren hatten die Zeltwirte schon mit einer Art "Soft-Opening" begonnen. Das heißt, die Zelte wurden bereits donnerstags oder freitags mit geladenen Gästen eingeweiht. Nach Beschwerden von Anwohnern wurden die Aufwärm-Partys verboten. König: "Was den Umweltschutz betrifft, macht es keinen Unterschied, ob die Kirmes abends oder morgens beginnt."

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Diplomatisch fällt die Stellungnahme der Düsseldorf Marketing und Tourismus GmbH aus, die sich inzwischen auch verstärkt um das Volksfest kümmert. "Das ist zunächst einmal eine Entscheidung des Veranstalters. Das sind die Schützen", sagt DMT-Sprecher Marco Lippert. Man habe aber den Eindruck, dass die Kirmes sehr gut funktioniere.

"Ich kann die Argumente der Schausteller verstehen", meint Kirmes-Bürgermeister Thomas König, "die 16 Tage-Kirmes ist vom Tisch. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Der Freitag ist der einzige Tag, der für eine Verlängerung in Frage kommt."

Vielleicht könne man über einen Kompromiss reden und am zweiten Sonntag früher aufhören. An dem Abend bauen viele Schausteller ohnehin schon ihre Geschäfte ab: "Der Freitagabend wäre für die Fahrgeschäfte wesentlich attraktiver."

Eher skeptisch steht Bürgermeister Dirk Elbers dem Vorschlag gegenüber: "Mir hat die Eröffnung im Schützenzelt am Samstag sehr gut gefallen. Das sollte man beibehalten. Die Laufzeit sollte bleiben, wie sie ist."