Euroga machte alte Träume wahr

Anderswo puschte eine Regionale die Wirtschaft. In Düsseldorf erblühten alte Grünanlagen in neuem Glanz.

Düsseldorf. Es war ein sonniger Apriltag, als vor zehn Jahren der Ministerpräsident Wolfgang Clement, Oberbürgermeister Joachim Erwin un der Neusser Landrat Dieter Patt die Euroga 2002 eröffneten. Mit ihr verbunden war eine erste dezentrale und durch das Einbeziehen der niederländischen Provinz Limburg auch grenzübergreifende Gartenschau. Man flanierte durch den Park mit seinen zwei neuen Gärten oder inspizierte das neue Gartenkunstmuseum, Knapp 40 000 Besucher strömten an diesem Eröffnungswochenende nach Benrath.

Dabei befanden sich Ende der 1990er Jahre Schloss und Park in einer Art Dornröschenschlaf. Nach dem Auszug des Schlossgymnasiums stand der Ostflügel 20 Jahre lang leer, weil das Geld für eine Sanierung fehlte. Erst der Geldsegen aus dem Eurogatopf machte diese möglich. Außerdem brachte er neuen Schwung in die der Herrichtung des Parks nach historischem Vorbild neuen Schwung.

Begonnen wurde diese schon 1993 durch die Bepflanzung des im französischen Gartenstils gehalteten östlichen Nebengartens mit historischen Blumensorten. 19.. ermöglichten Bürgerspenden zudem die Anlage einer Zierobstwiese auf dem ehemaligen Schulsportplatz. 2002 kam nun hinter der Orangerie, einem noch erhaltenen Seitenflügel des alten Benrather Schlosses, ein barocker Schaugarten hinzu. Dessen Grundrisse konnte man aus der Luft noch gut sehen, obwohl viel Gras drübergewachsen war und der Platz als Fußballwiese genutzt wurde. Auch der von Mauern umschlossene Küchengarten wurde dank der Eurogagelder belebt: Die Mauern wurden saniert und im Inneren des Gartens Beete für einen Bauerngartens angelegt. Die Pflege teilt sich noch heute das Gartenamt mit der Werkstatt für angepasste Arbeit, die auf den Beeten Gemüse anbaut und jeden Donnerstag Vormittag zum Verkauf anbietet.

Nicht verwirklicht wurden zwei Gastromomie-Ideen. So träumte damals Umweltdezernentin Charlotte Nieß-Mache von einer gläsernen Orangerie auf der Wiese an der Urdenbacher Allee. Im Sommer sollte diese als Café genutzt werden. Da diese „Glasblase“ aber bei den Bürgern umstritten war und zudem die Kosten explodierten, wurde für die Bewirtung der Eurogagäste nur vorübergehend auf dem Orangeriepark ein Zelt aufgestellt. Auch ein neues Café auf dem Ananasberg konnte nicht verwirklicht werden, weil die Zulieferung quer durch den Park sich als zu kompliziert erwies,

Aber der Hofgarten konntemit anderen Attraktionen punkten. Wie mit den Lichtbänken auf der Jägerhofallee im Hofgarten. Sie sind auch heute noch ein Blickfang.

Neben einem neuen Untergrund der Wege, ansprechender Staudenbepflanzung an den Wegrändern, einer Neugestaltung der Eingangsbereiche am Jägerhof und am Opernhaus, setzte vor allem der Kunstweg „Hell-Grün“ Akzente im Park. Neben den Lichtbänlen gehört dazu auch das Glashaus mit einem verwitterndem Holzstamm an der Maxilmilian-Weyhe-Allee.

Da parallel zur Euroga auch das umgebaute Ständehaus als Dependence der Landeskunstsammlung eingeweiht wurde, wurde auch der Ständehauspark mit Euroga-Mitteln aufgehübscht. Der dickste Brocken war dabei mit 1,6 Millionen Euro die Entschlammung der Teiche. Daneben wirken die 330 000 Euro für Wege durch den Mickelner Park und ein 100-jähriges Nutzungsrecht eher bescheiden. Für Bert Gillet vom Gartenamt ging aber ein Traum in Erfüllung. Denn 1983 war in Brüssel ein Originalplan von Weyhes letzem Park aufgetaucht. Am liebsten hätte sein Vorgänger Per Halby Tempel den Park schon zur Buga 1987 erlebbar gemacht. 15 Jahre später sollte es endlich klappen.