Fachmesse für Lebensmittel: „Großartig, probieren Sie!“

Essen Die Fachmesse für Lebensmittel hat begonnen. Angeboten wird auch recht Exotisches.

Düsseldorf. Manchmal möchte man Asiate sein. Was für die Düsseldorfer exotisch scheint, entlockt den Gästen vom anderen Kontinent allenfalls ein: "Pah langweilig." Viel lieber probieren sie sich auf der Fachmesse für Lebensmittel, die am Wochenende in Stockum begonnen hat, durch Currywurst und Tiefkühlpommes - anders die deutschen Besucher.

Eine "leckere Praline" - das ist eine der Erfahrungen, die man erst mal machen muss - kann entsetzlich salzig schmecken. Vorgewarnt werden die Besucher nicht. Auf die Frage: "Wie schmeckt das denn?" gibt es überall dieselbe Antwort: "Großartig, probieren Sie." Also wird probiert. Auch Glibberiges, verziert mit violetten Blümchen.

Die Praline, die ein edles Menü abrunden soll, schmeckt tatsächlich wie sie aussieht, glibberig eben, nach Salz und, tja nach was? "Ist das Schnittlauch?" "Nee, nee. Das ist der Knoblauch der Society", sagt der Pfälzer Rolf Kindermann und lacht: "Die violetten Blüten gehören zu einer Lilien-Art, die zwar nach Knoblauch schmeckt, aber sonst keine Nebenwirkungen hat."

Den Einwand, dass Pralinen doch eher nach Schokolade schmecken sollten, wischt er mit einer knappen Handbewegung beiseite: "Daran gewöhnen Sie sich."

Gewöhnungsbedürftiges gibt’s auch unter den Früchten. Die Durian ist eine von ihnen: Stachelig und eher unscheinbar - abgesehen vom Geruch. Schöne Umschreibungen fallen dafür auch Peter Hawes nicht ein: "Nehmen sie alle fiesen Gerüche, die sie kennen und zählen sie Sie zusammen. So riecht die Durian, wenn sie reift."

In Singapur gehöre die Frucht zum Nachmittagskaffee wie hierzulande der Pflaumenkuchen. "Aber an den U-Bahnen-Stationen verbieten Hinweisschilder, die Frucht mitzuführen. Wie gesagt, der Geruch ist einfach unerträglich."

Sei die Frucht ausgereift, sei sie dagegen eine echte Delikatesse. "Das Fruchtfleisch schmeckt nach Vanille und Mandeln." Einmal kosten ist heute nicht erlaubt. Zwar könne man die Durian schon seit 20 Jahren in Deutschland kaufen, aber: "Die Frucht ist trotzdem sehr teuer."

Teuer sind auch die Fische, die Koch Jürgen Miechowski an einem der Stände auf der Messe anpreist. Gut zwölf Kilogramm wiegt der Mahi-Mahi am Stück, der sich, solange er nicht im Kochtopf landet, in tropischen Gewässern tummelt. Kochtopf allerdings sei nicht der richtige Begriff, sagt Miechowski. "Der Fisch wird zubereitet und dann gegrillt. "Kochen geht gar nicht." Zubereitet werde das Tier zudem nie am Stück. "Der Fisch ist eine Delikatesse, die man in kleinen Portionen genießt."

Miechowski hat noch anderes Exotisches im Angebot und redet sich warm. Ein bisschen fühlen sich die Messe-Besucher wie auf dem Hamburger Fischmarkt. Da muss Miechowski lachen: "Ich komme aus Mülheim", sagt er, bekennt aber: "Von Fisch bekomme ich nie genug." Und deswegen lehnt er sich herüber und sagt, was alle so oder ähnlich sagen: "Großartig, probieren Sie."