Symphoniker: Schwaches Programm in der Tonhalle
Die Konzeption hätte etwas wählerischer und dosierter ausfallen müssen.
Düsseldorf. Das Plakat liest sich schon unspektakulär. Zwei eher unbekannte Komponisten gehen einer Symphonie des nicht gerade als Kassenmagneten verschrienen Sibelius voraus. Dementsprechend war die Tonhalle, zumindest Freitag, nur mäßig frequentiert.
Es wäre ungerecht, das Wagnis eines eher exotischen Programms als Schwäche auszulegen. Doch etwas wählerischer und dosierter hätte die Konzeption schon ausfallen müssen. Mit einer Uraufführung (zu hören ist "Law vs Order" für Saxophonquartett und Orchester des Amerikaners Glenn Erik Haugland, geb. 1961) kauft man die Katze im Sack und kann die musikalischen Folgen kaum absehen. Doch in der Gleichung mit einer Unbekannten noch ein gesichtsloses Werk wie "Jura" ("Das Meer") von Ciurlionis (1875-1911) auftauchen zu lassen, zeugt von Leichtsinn.
Mit dem jungen Dirigenten Mihkel Kütson aus Estland (geb. 1971) steht ein zwar begabter (Deutscher Dirigentenpreis 2006), aber nur wenig charismatischer Kapellmeister vor den Symphonikern. Der junge Mann dirigiert versiert und detailreich.
Doch die recht launenhaften Düsys zeigen sich mal wieder von ihrer lethargischen Seite und machen Dienst nach Vorschrift. Ergebnis: Der ohnehin dramaturgisch schwache Ciurlionis bleibt ohne Ziel; die Uraufführung wirkt wie eine Aneinanderreihung blasser Ideen. Und die 2. Symphonie von Sibelius kommt nur an den Stellen in Fahrt, wo sie sowieso von selber läuft. wall
Noch einmal am Montag (29.9.), 20 Uhr, Karten unter Tel. 0211/899 61 23.