Fußball/Turu: Habermann ohne Glück
Turu wartet weiter auf den ersten Saisonsieg. Das 1:2 gegen Wülfrath war völlig überflüssig.
Düsseldorf. Engin Kizilaslan war (fast) sprachlos. "Nach so einem Spiel fehlen mir echt die Worte", sagte der Spieler von Fußball-Niederrheinligist Turu Düsseldorf nach einer ebenso bitteren wie unnötigen 1:2-Pleite gegen den 1.FC Wülfrath.
"Wir vergeben vorne die klaren Chancen und kassieren hinten so ein Kirmestor", sagte der Türke, der noch einer der engagiertesten Spieler bei der Turu war und nur langsam seine Sprache wiederfand. "Man hat trotzdem Fortschritte gesehen, und auch die Stimmung ist jetzt besser. Obwohl, so ein unglückliches Gegentor drei Minuten vor Schluss natürlich mehr als ärgerlich ist."
Michael Habermann, der neue Trainer, hat der Turu also noch kein Glück gebracht. Allerdings musste er auch bis zur Pause bereits zwei Irrtümer korrigieren, denn weder Stürmer Hakan Simsek - bereits nach 26 Minuten ausgetauscht - noch Can Marc Uzunay kamen auf ihren Positionen zurecht.
Wobei der Linksverteidiger maßgeblich an der Führung der Gäste beteiligt war. Nachdem er den Ball vertändelt hatte, erzielte Pundt das 1:0 für die Wülfrather. Einige weitere spielerische und läuferische Schwächen sowie "eine deutliche Verunsicherung" (Habermann) offenbarten sich bei der Turu in der ersten Hälfte. Dennoch gelang dem eingewechselten Samet Akarsu kurz vor dem Wechsel der Treffer zum 1:1-Ausgleich.
Und nach der Pause spielte die Turu deutlich konzentrierter und zielgerichteter. Nur gute Chancen waren Mangelware, weil das Spiel in die Spitze entweder gar nicht stattfand oder zu langsam und durchsichtig war.
Dennoch hätte Akarsu nach einer schönen Flanke von Fatih Duran eine Viertelstunde vor Schluss endlich für den ersten Turu-Sieg sorgen können. Der der junge Türke köpfte jedoch unbedrängt aus kurzer Entfernung neben das Tor. Klubs, die sich im Tabellenkeller befinden, werden für solche Sünden bestraft.
Nach einer Ecke von Hans Seidenzahl flog der Ball von Freund und Feind unberührt zum 2:1-Siegtreffer der Gäste ins lange Ecke des von Jonas Agen sonst so zuverlässig gehüteten Tores. "Die Mannschaft hat versucht Fußball zu spielen", erklärte Turus sportlicher Leiter Edgar Evenkamp. "Alle brauchen jetzt dringend ein Erfolgserlebnis."