Tischtennis: Boll scheitert mit aufsteigender Form erst im Finale

Beim World Cup kann nur Wang Hao den Borussen stoppen. Ovtcharov scheidet im Viertelfinale aus.

Lüttich. Timo Boll will das enttäuschende Ausscheiden im Einzel-Wettbewerb der Olympischen Spiele (Achtelfinale) vergessen machen, und mit dem zweiten Platz beim World Cup in Lüttich gelang das dem Spitzenspieler der Borussia recht beeindruckend.

Im Finale unterlag der Düsseldorfer Tischtennis-Profi dem Chinesen Wang Hao zwar mit 1:4, tröstete sich aber mit 22 000 US-Dollar Preisgeld - der Sieger bekam die doppelte Summe. Im Halbfinale hatte der Düsseldorfer den Chinesen Ma Long nach 1:3-Satzrückstand noch mit 4:3 besiegt und zeigte sich eine Woche vor den anstehenden Europameisterschaften in St. Petersburg (4. bis 12. Oktober) in Bestform. "Das war insgesamt ein tolles Spiel", so Boll, "selbst im Falle einer Niederlage schon im Halbfinale wäre ich mit meiner Leistung zufrieden gewesen."

Zufrieden durfte der 27-Jährige nach dem verlorenen Finale ebenfalls sein, zumal er am ersten Turniertag nach einem gerade überstandenen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel noch überaus vorsichtig agiert hatte. Doch nach den drei Spielen der Vorrunde stieß er am zweiten Spieltag mit einer Galavorstellung ins Halbfinale vor.

Der Sieger des World Cups von 2002 und 2005 ließ dem WM-Dritten Ryu Seung Min beim überraschend deutlichen 4:0 im Viertelfinale nicht den Hauch einer Chance, und kam auch nicht in die Gefahr eines Satzverlustes.

"Ich habe das ganze Spiel über kaum leichte Fehler gemacht, allerhöchstens in zwei, drei Situationen ist mir das passiert", sagte Timo Boll. Beim mit 135000 US-Dollar dotierten Wettbewerb war dagegen für Mannschaftskollege Dimitrij Ovtcharov im Viertelfinale bereits Endstation.

Der 20-jährige "Wild Card"-Starter unterlag dem Olympiazweiten Wang Hao trotz einer starken Leistung mit 1:4, durfte sich aber noch über 6000 US-Dollar Preisgeld freuen. Die Vorrunde hatten die beiden Borussen jeweils als Gruppenzweiter abgeschlossen.