In Zweifelsfällen besser den Notruf wählen

Das Beispiel Schlaganfall zeigt, wie wichtig es ist, über den richtigen Umgang mit medizinischen Notfällen aufzuklären.

Düsseldorf. 27 144 Mal sind Notarzt- oder Rettungswagen der Feuerwehr in diesem Jahr schon ausgerückt, um Menschen zu helfen. Im vorigen Jahr waren es mehr als 55 000 Einsätze. Wie viele davon medizinisch notwendig waren, ist nicht zu sagen, Zahlen über blinden Alarm werden laut Feuerwehr nicht erhoben.

Carsten König, Vorsitzender des Vereins "Notdienst Düsseldorfer Ärzte", der die Notfallpraxis betreibt, glaubt aber, dass ein Großteil der Fahrten nach Notrufen aus ärztlicher Sicht gar nicht nötig gewesen wären. "Studien zeigen, dass in Deutschland fünfmal öfter der Notarzt gerufen wird als in anderen Ländern."

Viele Patienten könnten ihre Lage gerade in Stress-Situationen nicht richtig einschätzen und gerieten daher in Panik, sagt König. Oft werde der Notruf unnötig gewählt. "Es passiert aber auch immer wieder, dass Menschen mit dem eigenen Wagen oder dem Taxi zu uns kommen, die besser den Notruf gewählt hätten." Er rät, im Zweifel den Notarzt zu rufen. "Bei Verdacht auf Schlaganfall oder Herzinfarkt gibt es dazu keine Alternative."

Das Beispiel Schlaganfall zeige, wie wichtig Aufklärung sei und dass diese auch funktioniere. Seit sechs Jahren gebe es das Düsseldorfer Schlaganfall-Büro, das mit Aufklärungskampagnen gezielt an die Öffentlichkeit gehe, um aufzuklären. "Seitdem sind die Menschen sensibler geworden - und reagieren im Gegensatz zu früher bei Symptomen richtig", sagt König. Richtig meint in diesem Fall: Schleunigst die 112 wählen.