Geht doch: Weiße Weihnachten auf dem Schadowplatz
Markt wurde mit 700 Tannen aufgehübscht. Und auch das Theater für Kinder kommt wieder.
Düsseldorf. In drei Schichten wurde am Wochenende auf dem Schadowplatz im Akkord gearbeitet. Denn der Weihnachtsmarkt ohne Weihnachten hatte allgemeines Unverständnis bei fast allen Besuchern ausgelöst. „Unser Konzept war wohl zu hart. Wir haben auf die vielen Wünsche und Anregungen reagiert“, so Andre Herzer, Projektleiter für den Event-Veranstalter Liganova, der bislang noch nie einen Weihnachtsmarkt gestaltet hat.
In Zahlen: 54 kleine und große Tannenbäume wurden aufgestellt, davon viele in Töpfen, die nach dem Fest wieder zurück in die Natur wandern. 400 Meter Girlanden und 700 Meter Lichterketten schmücken jetzt die Hütten und 700 Holzsterne sollen für weihnachtliche Atmosphäre sorgen. Und allerlei Tiere aus dem Wald gibt es auf Zier-Silhouetten dazu.
Neuer Blickfang ist ein großer weißer Schlitten. Mit dem kann man zwar nicht fahren, „aber er ist als Fotomotiv sehr beliebt“, hat Herzer festgestellt. Und Liganova hat inzwischen auch entdeckt, dass Weihnachten etwas mit Kindern zu tun haben könnte. Ab sofort kommt wieder regelmäßig eine Theatergruppe, die ein Märchenstück für die Kleinen aufführt.
Die Händler sind mit dem „Relaunch“ jedenfalls zufrieden. „Ich finde es jetzt wunderbar“, freut sich Conny Jeschke. Bereits am Wochenende, als noch eifrig gewerkelt wurde, sei es auf dem Schadowplatz rappelvoll gewesen. Barbara Rostek berichtet, dass sie an ihrem Glühweinstand sogar Gäste aus Köln hatte, die begeistert waren: „Denen haben die weißen Hütten gefallen. Das ist mal was Anderes, als die muffigen Häuschen, die man sonst auf Weihnachtsmärkten hat.“
Herzer nahm auch zu den Vorwürfen von Händlern Stellung, die sich über die gestiegenen Standmieten beklagt hatten. Der Projektleiter räumte ein, dass die Aussteller mehr als im Vorjahr zahlen müssen, aber nicht mehr als ein Drittel: „Die Preise wurden allerdings schon im Juni bekannt gegeben. Da hatte jeder genug Zeit, sich zu entscheiden.“
Erstaunlich sei, dass die meisten Schausteller sogar eine größere Fläche als im Vorjahr gebucht haben. Die Standmieten seien außerdem mit der Düsseldorf Marketing und Tourismus GmbH abgesprochen. Bleibt abzuwarten, ob nun Ruhe und Frieden auf dem Schadowplatz einkehren. SPD und Grüne wollen über die Vergabe der Weihnachtsmärkte für die nächsten Jahre nachdenken.