Düsseldorf Henkel präsentiert an Altweiber Rekordumsatz
Henkel erzielt 2016 einen Rekordumsatz. Dabei half einer der größten Zukäufe der Firmengeschichte - doch auch die eigenen Geschäfte mit Waschmitteln und Klebstoff liefen gut.
Düsseldorf. Gute Geschäfte mit Waschmitteln haben beim Konsumgüterkonzern Henkel im vergangenen Jahr das Wachstum angekurbelt. Auch die jüngsten Zukäufe zahlten sich aus. Für 2016 wies der Hersteller von Persil, Loctite und Schwarzkopf am Donnerstag Bestmarken bei Umsatz und bereinigtem operativen Ergebnis aus. Davon sollen auch die Aktionäre etwas haben: Henkel kündigte die nach eigenen Angaben höchste Dividende in der Unternehmensgeschichte an.
Der Umsatz stieg 2016 um 3,5 Prozent auf den Rekordwert von 18,7 Milliarden Euro, wie der Konzern in Düsseldorf mitteilte. Gebremst wurde Henkel dabei von Wechselkurseffekten. Positiv wirkten sich hingegen Zukäufe aus - gleich fünfmal schlug der Konzern im vergangenen Jahr zu. Der größte Zukauf war der des amerikanischen Waschmittelherstellers Sun Products für 3,2 Milliarden Euro. Mit ihm ist Henkel nun bei Waschmitteln die Nummer zwei in den USA, auch wenn zu Marktführer Procter & Gamble noch eine gewaltige Lücke klafft.
Aus eigener Kraft, also ohne den Einfluss von Zu- und Verkäufen sowie Währungseffekten, legte Henkel um 3,1 Prozent zu. Das stärkste Wachstum verzeichneten die Wasch- und Reinigungsmittel, gefolgt vom Klebstoffgeschäft. Henkel ist der größte Klebstoffhersteller der Welt und wichtiger Lieferant für die Auto- und Elektronikindustrie. Entsprechend abhängig ist der Bereich auch vom Verlauf der Konjunktur.
Die kleinste Henkel-Tochter ist die Kosmetik. Hier muss sich der Konzern gegen stärkere Wettbewerber wie L'Oreal behaupten und kann kaum Preiserhöhungen durchsetzen. Der Umsatz in Westeuropa ging daher zurück.
Beim Gewinn halfen dem Konzern Kosteneinsparungen. Der bereinigte operative Gewinn kletterte um 8,5 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Herausgerechnet wurden dabei Aufwendungen für die Restrukturierung, die unter anderem durch die Zusammenlegung der Zentralen in den USA und die Integration von Sun Products anfielen.
Unter dem Strich verdiente der Hersteller 2,1 Milliarden Euro und damit 6,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Aktionäre sollen eine um gut 10 Prozent höhere Dividende von 1,62 Euro je Vorzugsaktie erhalten. Das Wachstum soll sich auch im laufenden Jahr fortsetzen. Aus eigener Kraft will der Konzern den Umsatz um 2 bis 4 Prozent steigern. dpa