Projekt für Toleranz in Düsseldorf Debatte um Zukunft der Regenbogenbänke
Düsseldorf · Bereits zweimal wurden Bänke, die ein Zeichen für Toleranz und Vielfalt setzen, übermalt und verunstaltet. Zudem fehlt in einigen Bezirken auch 15 Monate nach der Präsentation eines Konzepts noch eine solche Bank. Wie die Politik darauf reagiert.
(jj) Sie sollen ein Zeichen sein für Vielfalt und Toleranz in einer internationalen und diversen Stadt: Sitzbänke in den Farben des Regenbogens. Doch Vorfälle, bei denen unbekannte Täter das in Gerresheim aufgestellte Exemplar gleich zwei mal mit schwarz, rot und weiß (den Farben der früheren Reichskriegsflagge) übermalt hatten und die Tatsache, dass es nach wie vor Stadtbezirke ohne Regenbogenbank gibt, werden nun die Politik beschäftigen.
„Erstaunt“ ist FDP-Gleichstellungspolitikerin Christine Rachner, die am Sana-Klinikum in Gerresheim arbeitet, über den Vandalismus. „Eine solche Reaktion habe ich für Düsseldorf nicht erwartet“, sagt sie Auch Angela Hebeler, Vorsitzende des Gleichstellungsausschusses und Sprecherin der grünen Ratsfraktion, haben die Schmierereien überrascht. „Offenbar erregen diese Bänke so viel Aufmerksamkeit, weil sie noch eine Ausnahme sind“, sagt sie. Gebe es bald mehr davon, werde hoffentlich der Anreiz für mutwillige Beschädigung abnehmen. Dennoch könne es Sinn machen, über eine technische Lösungn nachzudenken. „Vielleicht lässt sich ein Lack auftragen, von dem eventuelle Schmierereien leicht entfernt werden können.“ Zum Schutz der Regenbogenfarben besondere Bänke bauen zu lassen, lehnt Hebeler dagegen ab: „Wir brauchen keine Hightech-Sitzgelegenheiten, die garantiert nicht übermalt werden können, dafür aber sehr teuer sind.“ Bislang kostet die Umrüstung einer üblichen Holzbank zwischen 200 und 400 Euro und ist damit vergleichsweise erschwinglich. Trotzdem steht 15 Monate nach Präsentation des Konzepts noch nicht in jedem der zehn Stadtbezirke eine Regenbogenbank. In Kaiserswerth und Eller soll es bald so weit sein. „Und im Linksrheinischen gibt es bereits einen Standort“, sagt Hebeler. Pläne für Garath/Hellerhof (Stadtbezirk 10) seien dagegen noch nicht bekannt. Zur Finanzierung der Toleranzbänke gibt es zwei Möglichkeiten: Neben Mitteln aus den Bezirksvertretungen für freiwillige Leistungen kommen auch Bankspenden von Dritten infrage.