Düsseldorf Junge IS-Terrorhelferin muss mehrere Jahre in Haft

Düsseldorf (dpa). Wegen Unterstützung der Terrororganisation Islamischer Staat hat das Düsseldorfer Oberlandesgericht eine Frau und einen Mann verurteilt. Die 26-Jährige muss drei Jahre und neun Monate ins Gefängnis, gaben die Richter am Mittwoch bekannt.

Die Angeklagte Karolina R. steht verschleiert in Düsseldorf im Gerichtssaal neben einem Justizbeamten. Am Mittwoch soll das Urteil in dem Prozess verkündet werden.

Foto: Federico Gambarini

Sie soll ihrem Ehemann, einem Terroristen, Geld gegeben zu haben. Ein mitangeklagter Mann wurde ebenfalls wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung zu einem Jahr und neun Monaten auf Bewährung verurteilt. Beide Angeklagten stammen aus Bonn. Der Prozess dauerte fünf Monate.

Das Verfahren gegen eine hochschwangere dritte Angeklagte wurde abgetrennt. Die Verteidiger forderten für die Hauptangeklagte höchstens zwei Jahre Haft auf Bewährung. Sie sei nicht für die Taten ihres Mannes verantwortlich. Lange Zeit habe sie nicht gewusst, dass dieser sich dem IS angeschlossen habe. Ihre Unterstützung habe ihrem Ehemann gegolten, nicht dem IS. Für den Mitangeklagten forderten die Anwälte einen Freispruch. Seine Beteiligung sei nicht erwiesen.

Düsseldorf: IS-Terrorhelferin zu mehrjähriger Haftstrafe verurteilt
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Ermittler haben in mehreren Fällen den Verdacht, dass der „Islamische Staat“ aus Deutschland nicht nur mit islamistischen Kämpfern, sondern auch mit Geld versorgt wird. So war im vergangenen Jahr im Raum Köln eine Gruppe festgenommen worden, die die Terrorgruppe mit Einbrüchen in Kirchen finanziert haben soll. Erst am Dienstag bekannt geworden, dass die Terrororganisation im Ruhrgebiet mit Versicherungsbetrügereien unterstützt worden sein soll. Das Geld aus fingierten Autounfällen soll an den „Islamischen Staat“ geflossen sein.