Klinik: Schnelle Hilfe im „Augusta“

Das „Augusta“ in Rath hat seine Notfallambulanz spezialisiert. Sie wurde nach amerikanischem Vorbild ausgebaut.

Düsseldorf. Es geht um Sekunden. Wenn ein Patient mit Brust- und Bauchschmerzen oder Luftnot ins Krankenhaus eingeliefert wird, kann ein lebensbedrohlicher Herzinfarkt, eine Lungenembolie oder ein Aneurisma vorliegen. Da bleibt keine Zeit für eine Untersuchung in der Notfallambulanz und dann langes Warten auf den Spezialisten in der Krankenhausstation.

Das Augusta-Krankenhaus hat deshalb seine Notaufnahme spezialisiert und zu einer sogenannten Chest-Pain-Unit erweitert. In dieser Brust-Schmerz-Einheit nach dem Vorbild eines amerikanischen Emergency Room können die Ärzte innerhalb von zehn Minuten einen Herzinfarkt diagnostizieren und die Behandlung einleiten.

"Wir haben hier alles im Umkreis von 20 Metern beieinander: Untersuchungszimmer, Computertomographie, Kathederlabor und Überwachungsbetten", sagt Rolf-Michael Klein, Chefarzt der Kardiologie am Augusta-Krankenhaus.

Seit zwei Wochen ist diese kleine Herzklinik im Krankenhaus in Betrieb, und die ersten Erfahrungen von Bernfried Schulte-Pitzke, der die Ambulanz als Oberarzt betreut, sind positiv: "Die Behandlung läuft schneller ab. So können wir das Risiko für die Patienten minimieren."

Und der Bedarf scheint auch da zu sein. "Neben der Uni-Klinik sind wir die zweite Notaufnahme mit diesem Konzept in Düsseldorf. Hierher kommen viele Notfälle aus dem gesamten Düsseldorfer Norden und aus Ratingen", sagt Chefarzt Klein.

Die fünf Überwachungsbetten sind ausgestattet wie auf einer Intensivstation. In einem erholt sich gerade Hans Josef Angerhausen. Er sagt, dass ihm so schnell geholfen werden konnte, habe vielleicht sein Leben gerettet.

Am Vortag war er mit Herzflimmern eingeliefert worden, nun geht es auf die normale Station. "Die Patienten bleiben nicht länger als 24 Stunden hier, dann können sie entweder auf Station, auf die Intensivstation oder im besten Fall nach Hause", sagt Klein.

Den Umbau für das neue Konzept hat sich die Klinik etwa 400 000 Euro kosten lassen. Hinzu kommen Personalkosten für drei Fachärzte für Innere Medizin und Kardiologie sowie sechs erfahrene Intensivschwestern und -pfleger. "Wir haben das Personal aus unserem Bestand rekrutiert und die Stellen dann neu besetzt", sagt Klein.

Eine lohnende Investition, schließlich sind Herzerkrankungen in Deutschland die Todesursache Nummer eins.