Düsseldorf Kö-Bogen-Tunnel: Verkehr fließt jetzt in alle Richtungen
Gegen Dienstagmittag soll die Röhre, die den Tausendfüßler ersetzt, freigegeben werden. Allerdings erst mal nur einspurig.
Düsseldorf. Autofahrer, die den Bereich des Kö-Bogens wegen der Baustelle bislang gemieden haben, können ab Dienstag aufatmen: Gegen 12 Uhr wird die so genannte Nord-Süd-Verbindung des Tunnels freigegeben — also in etwa jene Trasse, die Verkehrsteilnehmer einst von der Hofgartenstraße zur Berliner Allee und zur Immermannstraße über den Tausendfüßler hatten.
Andrea Blome, Chefin des Amtes für Verkehrsmanagement, sieht in der Fertigstellung der unterirdischen Strecke eine „attraktive Verbindung“ für die Stadt. Sie vermutet, dass nun auch wieder Autofahrer von der Oberkasseler Brücke verstärkt in die Maximilian-Weyhe-Allee fahren, um dann nach rechts in den Tunnel abzubiegen. „Vorher war das schon schwierig, dort zu fahren“, räumt Blome ein.
Allerdings können noch nicht beide Spuren benutzt werden, wegen der Arbeiten an der Schallschutzverkleidung an der Tunnelwand. Voraussichtlich im April des kommenden Jahres sollen auch diese beendet sein. Dennoch werden mit der heutigen Öffnung des Tunnels von der Hofgartenstraße aus alle unterirdischen Verkehrsverbindungen am Kö-Bogen fertig sein.
Auch an der Kreuzung Kreuz-/Immermannstraße sollen ab Dienstag die Einschränkungen der vergangenen Monate aufgehoben werden. Aus der Immermannstraße kann man damit einspurig in Richtung Berliner Allee fahren oder in den Tunnel gelangen. Die Sperrung der Zufahrt von der Berliner Allee in die Immermannstraße muss allerdings wegen noch anstehender Arbeiten bestehen bleiben.
Und wer ab Dienstag die neue Nord-Süd-Verbindung nutzt, kann auch in die Blumenstraße fahren — zum Beispiel in das Parkhaus Schadow-Arkaden. Von der Blumenstraße aus wird es erst in einer Woche möglich sein, nach links in den Tunnel zu fahren.
ADAC-Verkehrsexperte Guido Mußmann glaubt, dass durch die Freigabe des Tunnels der Verkehr in diesem Bereich „wieder einen guten Fluss“ haben wird. Und auch Umwelteffekte sieht er, indem er von „Lärm- und Schadstoffreduzierung“ spricht. Das sieht Norbert Czerwinski, verkehrspolitischer Sprecher der Düsseldorfer Grünen, ganz anders. „Der Verkehr unter anderem auf der Kaiserstraße wird deutlich zunehmen. Das ist verkehrspolitisch der falsche Weg gewesen.“
Vermutet wird, dass künftig über 20 000 Autos täglich durch den Tunnel fahren werden, der über 130 Millionen Euro verschlungen hat.