Konrad Thurano Biographin: Ein ganz persönlicher Abschied

Gastbeitrag: Opa Thurs Biographin über das Vermächtnis des Artisten.

Düsseldorf. Konrad Thurano war einer der außergewöhnlichsten Menschen, die mir bisher in meinem Leben begegnet sind. Er folgte stets seinem Herzen, blieb sich selbst auch dann treu, wenn es unbequem wurde. Durch die große Liebe zu seinem Beruf und seiner Familie hat er bis zum Schluss nie aufgegeben, sondern, wann immer es nötig war, auch wieder ganz von vorne angefangen. Er hat nicht nur mir viele tiefe und kluge Einsichten hinterlassen.

1. "Ich wäre ein schlechter Soldat, denn ich bin in fast jedem Land der Welt zu Hause gewesen, habe dort gearbeitet, Geld bekommen, Freunde gefunden, ich könnte auf niemanden schießen."

Ein wahrer Kosmopolit eben, flexibel auch im Geiste, bis ins hohe Alter. Auch wenn es darum ging, mit neuen Einsichten seine Meinung zu ändern.

2. "Wer die Menschen zum Lachen bringt, kennt den Weg in ihre Herzen."

Er hat sein Leben lang immer wieder den Weg in die Herzen der Menschen gefunden. Glück, wer von seinem eigenen Leben sagen kann: Ich habe alles erlebt, viel erreicht, bin glücklich durch die zahllosen Jahre gekommen, ich kann mir nichts mehr wünschen, ich kann gehen. Das ist kein Glück, sondern viel eher die herausragende Leistung eines durch und durch integren Menschen.

3. "Was man tut, sollte man mit Liebe tun. Man merkt, ob jemand einfach nur seinen Job macht, oder es eben mit Liebe tut."

So bin ich viel weniger traurig, sondern verspüre noch einmal die tiefe Dankbarkeit, dass ich diesen wunderbaren Menschen, Künstler, Familienvater und Freund die letzten fünf Jahre noch erleben durfte. Jahre, in denen er genauso erfolgreich gearbeitet hat (es war immer Arbeit, hat Konrad stets gesagt, aber Arbeit, die Spaß gemacht hat) wie in den achtzig Jahren zuvor. Dankbar sind wohl alle, die ihn kannten, seine Familie und Freunde, dass er sanft einschlafen konnte, nur wenige Wochen nach seinem letzten Auftritt.