Taxifahrer schlagen Alarm

Tarife: Benzinzulage wird nicht kommen. Jetzt fordern die Fahrer 20Cent mehr je Kilometer.

Düsseldorf. Die Düsseldorfer Taxitarife sind schon jetzt nicht ohne: Nirgendwo in Nordrhein-Westfalen müssen die Fahrgäste tiefer in die Tasche greifen. Trotzdem schlagen die Fahrer Alarm: Aufgrund der stark gestiegenen Benzinpreise sei ein "menschenwürdiges Auskommen nicht mehr gewährleistet", so jedenfalls hat es der Vorstand in einem Brief an Politik und Verwaltung geschrieben. Wie die WZ berichtete, fordert die Genossenschaft per Eilantrag eine "Brennstoffzulage" in Höhe von einem Euro pro Fahrt. Zumindest solange, bis es eine reguläre Tariferhöhung gibt.

Diese Zulage aber wird es nicht geben. Die Mehrheitsfraktionen von CDU und FDP winken ebenso ab wie die Stadt. "Eine solche Zulage passt nicht in die Tarifstruktur und ist technisch auch gar nicht machbar", erklärt der zuständige Amtsleiter Thomas Schröder. "Das muss ja auf dem Taxameter programmiert werden." Man werde das Gespräch mit der Genossenschaft suchen.

Deren Kurs steht bereits fest. Da die Zahl der Taxi-Konzessionen nicht ohne Weiteres verringert werden könne, seien höhere Tarife nötig. "Wir werden einen neuen Antrag stellen", kündigt Genossenschafts-Chef Dennis Klusmeier an. Demnach soll jeder Kilometer 20 Cent teurer werden, bei unveränderter Grundgebühr. "Die Leute brauchen die Kohle", sagt er. "Bei der letzten Tariferhöhung im Dezember 2005 lag der Diesel bei 1,08 Euro je Liter, jetzt reden wir über 1,30." Da auch Reparaturen, Versicherungen etc. teurer würden, kämen die Unternehmer kaum noch hin.

Die Entscheidung liegt bei der Politik. Aber die zeigt keine große Neigung: Erst im September war ein Antrag auf Erhöhung um zehn Cent je Kilometer von CDU/FDP abgelehnt worden, die Tarife seien schon relativ hoch. Die Genossenschaft müsse erstmal belegen, dass viele Unternehmer in Not seien.

Zurzeit kosten die ersten neun Kilometer tagsüber 1,48 Euro (nachts 1,63 Euro), ab dem zehnten Kilometer werden 1,28 Euro (nachts 1,43 fällig) plus Grundgebühr 2,30 Euro. Diese Struktur würde die Stadt gern vereinfachen. Jetzt zeigt sich die Genossenschaft dazu bereit. Klusmeier: "Wir sollten darüber reden."