Konzert in St. Josef: Heino kommt nach Hause
71 Jahre wird Heino im Dezember alt. Seinen Geburtstag feiert er in seiner Heimat. Er gibt ein Kirchenkonzert in Oberbilk.
Düsseldorf. Am Volksgarten hatte Heino mit 16 Jahren seinen ersten Auftritt. Noch heute kleidet er sich in einem Modegeschäft an der Kölner Straße ein, auch zum Friseur geht er in Düsseldorf und speist gern im Gangelshof. Am 13. Dezember wird der Sänger 71 Jahre alt. Seinen Geburtstag feiert er in der Oberbilker Pfarrkirche St. Josef, wo er getauft wurde und zur Kommunion gegangen ist. "Das ist eine große Ehre für mich. Noch heute wohnen eine Tante, ein Onkel und ein Cousin hier. Ich freue mich sehr auf den Abend", erklärte Heino am Dienstag.
Die Idee stammt eigentlich von seiner Hannelore. Die hatte sich zum 30. Hochzeitstag im April ein Kirchenkonzert ihres Mannes gewünscht. "Das fand im Kloster Steinfeld bei Bad Münstereifel statt und war wunderschön", erinnert sich Hannelore. So entstand die Idee, daraus eine ganze Tournee zu machen. An seinem Geburtstag wollte Heino eigentlich eine Pause machen. Für das Konzert in der Heimat macht er eine Ausnahme: "Zumal der 13. Dezember diesmal auf einen Sonntag fällt."
Seine volkstümlichen Klassiker will Heino bei dem festlichen Konzert nicht schmettern: "Ich werde nicht den Enzian, die schwarze Barbara und auch nicht die Haselnuss singen." Stattdessen hat er unter dem Motto "Die Himmel rühmen" ein besonderes Programm zusammengestellt, mit Kompositionen von Mozart, Schubert, Brahms bis zu Tschaikowsky: "Außerdem habe ich mich überreden lassen, zwei russische Kirchenlieder zu singen. Das kommt auch sehr gut an."
Begleitet wird Heino an dem Abend von dem Organisten Franz Lambert. "Wir hätten gern die Kirchenorgel genutzt, aber die steht leider an der verkehrten Ecke", bedauert Heino, dass Lambert seine Elektro-Orgel mitbringen muss. Damit die Akustik auf allen Plätzen stimmt, sei das aber unvermeidlich gewesen: "Es wird an nichts gespart, weder am Licht noch am Ton."
Doch Heino freut sich nicht nur auf einen besinnlichen Abend mit vielen Freunden, er will mit den Kirchen-Konzerten auch etwas bewegen: "Ich möchte, dass auch junge Leute mal wieder in die Kirche gehen, an der sie jeden Tag vorbeilaufen, ohne sie je von innen gesehen zu haben." Auch wenn sie nur zur Begleitung von Mutter oder Großeltern mitgehen. Nur mit Beten und Parolen könne die Kirche das heute nicht mehr leisten.
Überhaupt ist der 70-Jährige heute nachdenklicher geworden und beschäftigt sich mit dem Tod: "Das ist kein Wunder, wenn man sieht, wie die Freunde links und rechts von einem wegsterben." Die Kirchen-Konzerte sind für ihn ein Dankeschön an die Fans für seine ausgefallene Tournee vor zwei Jahren: "Ich bin so froh, nach der schweren Krankheit wieder auf der Bühne zu stehen."
Dass eine alte Jugendliebe überraschend beim Geburtstags-Konzert auftaucht, hält Heino für unwahrscheinlich: "Da können nicht mehr viele kommen..."