Raucher rein, Kinder raus

Gastronomie: Ein Vater musste mit seinem Sohn das Eigelstein verlassen.

Düsseldorf. Markus Gehlen (Name von der Redaktion geändert) ist sauer: Mit seinem zweieinhalbjährigen Sohn kam er in der vergangenen Woche aus Hamburg zurück und wollte in einem Restaurant in seiner Heimatstadt noch etwas essen. Als Ziel hatte er sich das Eigelstein im Düsseldorfer Hafen ausgesucht.

Doch kaum hatte er gegen 18.30 Uhr Platz genommen, musste er aufstehen. "Wir weisen unsere Gäste mit Kindern bereits ab 17 Uhr darauf hin, dass ab 19 Uhr bei uns geraucht wird", erklärt ein Mitarbeiter des Eigelstein auf WZ-Nachfrage. Zudem sei der Kölsch-Brauereiausschank an der Hammer Straße 17 grundsätzlich am Eingang als Raucherclub ausgewiesen - entsprechende Ausweise würden auch auf den Tischen ausliegen. Mit dem Ordnungsamt sei abgestimmt, dass es in die Entscheidung des Betreibers falle, ab wann diese Regelung gelte. Konsequenz: keine Minderjährigen als Gäste ab 19Uhr.

Markus Gehlen ist diese Regelung nicht bekannt. Er hatte sich das Restaurant extra deshalb ausgesucht, weil es beispielsweise im Internet mit seinen Kinderangeboten wirbt. Enttäuscht und weiterhin hungrig zog der Düsseldorfer mit seinem Sohn davon und suchte sich ein anderes Restaurant. "Ich hätte ja verstanden, wenn das Rauchen ab 21 oder 20Uhr erlaubt wird - aber ab 19Uhr? Mit Kinderfreundlichkeit hat das wenig zu tun."

Das Beispiel zeigt: Für viele Gäste sind die Lockerungen des Rauchverbots in Gaststätten unübersichtlich. Thorsten Hellwig, Sprecher des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Nordrhein, bestätigt: "Jede Regelung, die eine Ausnahme vorsieht, macht eine Sache komplizierter." Allerdings hänge dies auch von einer sichtbaren Darstellung ab: "Wir appellieren an unsere Mitglieder, das im Eingangsbereich deutlich zu machen." Die Realität ist jedoch, dass die Raucherclub-Aufkleber klein sind und die Hinweise auf zeitliche Begrenzungen (zum Beispiel ab 16 Uhr) häufig nur von Hand per Filzstift dazugeschrieben werden.

Klar ist dagegen die Regelung dort, wo die Gaststätte für Raucher und Nichtraucher baulich getrennt ist. Beispielsweise in der Taverna Pegasos an der Kirchfeldstraße in Bilk. "Da wir sehr viele Familien mit Kindern als Gäste haben, war uns von Beginn der Einführung des Nichtraucherschutzgesetzes klar, dass wir unser Restaurant umbauen", erklärt Eigentümer Nikolaus Tzimas. Dafür habe er 30000 Euro investiert.