Kultur Cordula Stratmann liest Lieblingsgeschichte
Düsseldorf · Auf der Rennbahn stellte die Künstlerin „Rosa Riedl“ von Christine Nöstlinger und die damit verbundenen Parallelen zu ihrem Leben vor.
Zum Finale des „Heimatsommers“ auf der Galopprennbahn in Grafenberg mit Kino, Musik und Literatur schaute am Sonntagnachmittag Cordula Stratmann vorbei. Im Gepäck hatte die Kabarettistin ein Jugendbuch von Christine Nöstlinger.
Am heißesten Wochenende des Jahres eine Lesung für Kinder abzuhalten, war eine echte Herausforderung für die Veranstalter Schlieter & Friends sowie ihren Gast. Pünktlich zum Start um 15 Uhr schob sich die Sonne zwischen den Wolken hindurch und strahlte mit aller Kraft auf die Wiese vor dem Geläuf. Auf der Bühne schwitzte Cordula Stratmann sich bei 33 Grad Celsius durch eine gute Stunde spannender Lektüre für kleine Zuhörer.
„Ich wohne inzwischen in Köln. ich sage Euch, das geht“
Die hatten es sich — gut eingecremt — mit ihren Eltern in den Liegestühlen unter Sonnenschirmen bequem gemacht, die Füße in Wannen mit kaltem Wasser getaucht. So ließ es sich aushalten.
Für Cordula Stratmann war der Besuch in Grafenberg ein Heimspiel. „Ich bin nämlich in Düsseldorf geboren und hier ganz in der Nähe aufgewachsen“, verriet sie zu Beginn dem Publikum. „Aber ich wohne inzwischen in Köln. Ich sag euch, das geht“, fügte sie augenzwinkernd mit einer Anspielung an die traditionelle Rivalität zwischen der Dom- und der Landeshauptstadt hinzu.
Die Geschichte „Rosa Riedl“ aus der Feder von Christine Nöstlinger habe sie ausgewählt, weil die darin beschriebene Freundschaft zwischen Tina und Nasti ein wenig an ihre Kindheit erinnere, plauderte die Stratmann einfach drauflos. Und erzählte vom nervigen Bruder ihrer Schulfreundin, die „ganz in der Nähe der Rennbahn“ gewohnt habe und dem sie irgendwann einmal so richtig den Marsch geblasen hätte. Da gäbe es durchaus Parallelen zur ausgewählten Geschichte von „Rosa Riedl“, ihres Zeichens ein Schutzgeist, weil „Schutzengel sind nur was für Weicheier“ und der ungleichen Freundinnen Tina und Nasti. Die eine etwas pummelig, frech und mutig. Die andere hübsch, schüchtern und ängstlich; außerdem noch unglücklich mit ihrem vollen Namen Anastasia. „Geht euch das nicht auch manchmal so?“, fragte Stratmann in die Runde und gab zu: „Ich fand meinen Vornamen Cordula lange total doof. Was haben sich meine Eltern dabei bloß gedacht?“, wundert sie sich immer noch, obwohl sie sich längst dran gewöhnt habe.
Mit der Dokumentation „Weil du nur einmal lebst“ über den Touralltag der Toten Hosen, endet der „Heimatsommer“ in Grafenberg, der in den Ferienwochen große und kleine Besucher ebenso begeisterte wie die Gäste auf der Bühne. Nicht nur Schauspielerin Anna Thalbach und die Band Sophie’s World Music hoffen auf eine weitere Auflage im kommenden Jahr.
Das Takelgarn-Theater setzt allerdings sein „Sommerprogramm auf der Rennbahn“ noch bis Ende August fort. Infos dazu unter: www.takelgarn.de