Kultur Kompakt Stadt sagt Hilfe für ein neues Atelierhaus zu

Der Rat der Künste hofft auf eine Immobilie, die er in eigener Regie führt.

Corina Gertz vom Rat der Künste hatte zur Diskussion über Ateliers eingeladen.

Foto: Helga Meister

Der Salon des Amateurs war brechend voll, als Corina Gertz vom Rat der Künste zur Diskussion und zur Protestnote bat. Wieder ging es um die Forderung nach bezahlbaren Ateliers, die angesichts explodierender Mietpreise für viele Künstler zur Existenzfrage geworden sind.

Im wahrsten Sinn mit dem Rücken zur Wand saßen Kulturdezernent Hans-Georg Lohe und Ratsherr Alexander Fils vom Kultur- und vom Planungsausschuss (beide CDU). Sie wurden mit einem Zitat des einstigen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker konfrontiert, der die Kultur als den geistigen Boden bezeichnete, der „unsere innere Überlebensfähigkeit“ sichere. Was man denn in der letzten Zeit für die Atelierförderung getan habe, wollte Gertz im Namen der Künstler wissen. Die Antwort fiel schwach aus. Die Zahl der bislang 400 Ateliers sei auf 370 geschrumpft, weil einige Standorte aus der Sozialbindung gefallen sind, so der Dezernent.

Nun kommt die Kündigung weiterer Ateliers an der Flurstraße durch die Städtische Wohnungsgesellschaft (SWD) hinzu, die ihre heruntergekommenen Häuser endlich sanieren muss und die Werkstätten der Künstler anschließend in sozialen Wohnraum verwandeln will. Immerhin werden den Malern und Bildhauern alternative Atelier-Flächen angeboten, wie Lohe bestätigte.

Die Künstler wollen allerdings nicht warten, bis das Schicksal sie aus der Stadt vertreibt, sondern auch selbst aktiv werden. Und hier sagten Fils und  Lohe sowie die im Zuschauerraum platzierte Clara Gerlach von den Grünen ihre Hilfe zu. Nach dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ drängen die Künstler darauf, ein eigenes Atelierhaus nach dem Vorbild der Sittarder Straße zu erstellen, in einer Baugenossenschaft oder gemeinnützigen GmbH. Erste konkrete Vorstellungen sollen am 15. März im Zakk ab 10 Uhr einen ganzen Tag lang geliefert werden, wenn Akteure aus Dresden, Berlin und Hamburg über ihre Erfolge berichten.

Darüber hinaus versprach der Kulturdezernent eine „Neuauflage eines Atelierhauses nach dem Modell der Walzwerkstraße in Reisholz“, wo die Stadt als Hauptmieter auftritt und die Ateliers an die Künstler als Untermieter weiterreicht.