Düsseldorfer Asphalt-Festival startet am 3. Juli Reichlich Kultur auch in Zeiten der Fußball-EM
Düsseldorf · Vom 3. bis 21. Juli ist das zwölfte Asphalt-Festival in Düsseldorf zu erleben.
Wer jetzt noch keine Karten hat, sollte sich beeilen. Damit ist nicht die Fußball-Europameisterschaft gemeint, sondern das kulturell spektakuläre Asphalt-Festival in Düsseldorf. Das startet mit seiner inzwischen zwölften Ausgabe am 3. Juli – unter anderem mit einer Festivalrede der französisch-israelischen Soziologin Eva Illouz im 34 Ost. Das ist ein einzigartiger Ort, der durchs Asphalt-Festival erst geboren wurde und in diesem Jahr letztmals zu erleben sein wird. Im kommenden Jahr sollen die großen, leer stehenden Räume des einstigen Conrad-Electronic-Geschäfts an der Oststraße 34 wieder anderweitig genutzt werden.
An diesem Ort wird nur einen Tag nach der Festival-Eröffnung der deutsche Jazz-Pianist Florian Weber zu erleben sein. Der mit etlichen Preisen dekorierte und von der „New York Times“ gerühmte Musiker verwandelt am 4. Juli ab 20.30 Uhr 34 Ost in einen ganz besonderen Klangraum.
Im Gegensatz zum einmaligen Jazz-Konzert des Solisten wird „Send me up“ als musikalische Reise in den Weltraum gleich an drei Tagen starten – jeweils am vielleicht schönsten sommerlichen Veranstaltungsort Düsseldorfs: Das ist die Seebühne auf dem Schwanenspiegel gleich vor dem K 21. Drei Aufführungen dieser Fantasiereise – bei der auch die Sterntagebücher von Stanislaw Lem eine Rolle spielen – machen Sinn, schließlich richtet sich das Angebot am 12., 13. und 14. Juli an alle Kulturenthusiasten schon ab acht Jahren.
Schnell wieder zurück ins 34 Ost, wo es am 17. und 18. Juli jeweils ab 18.30 Uhr sehr irdisch zugehen soll. Mit Schauspieler Peter Trabner und seiner Uraufführung von „Dionysos hat Angst“: Dort wird plötzlich der Gott hemmungsloser Ekstase von der Angst geschüttelt. Denn mit der Hingabe an Genuss droht auch ein Kontrollverlust. Und den scheint offenbar selbst ein Halbgott am Ende zu fürchten. Peter Trabner ist immer ein Ereignis, das man nicht verpassen sollte.
Auf mittlerweile knapp 100 Seiten ist das Programm des Festivals mit Tanz, Musik, Theater und Literatur angewachsen, das bis zum 21. Juli fast täglich spannende Kultur bietet. Und obwohl die Kartennachfrage bereits im Vorverkauf groß ist, gibt es noch Tickets ausgerechnet für den Auftritt von Schauspieler Devid Striesow.
Wie das? Ganz einfach: Seine Lesung aus den Werken von David Foster Wallace wurde vom 34 Ost ins doppelt so große Central am Hauptbahnhof verlegt. Nun findet die Lesung am 14. Juli statt – und das ist exakt der Tag des Endspiels zur Fußballeuropameisterschaft. Nun beginnt Striesow um 18.30 Uhr, und die Veranstalter haben hoch und heilig zugesagt, deutlich vor dem Anstoß um 21 Uhr mit dem Programm durch zu sein.