Ein Forum für jugendliche Autoren
Das Projekt „Asphaltspuren“ sucht Texte zum Thema „Was ist eigentlich ein Ausländer?“
Düsseldorf. Um Nachwuchsautoren eine Veröffentlichungsplattform zu bieten, wurde vor 13 Jahren das Projekt „Asphaltspuren“ in Düsseldorf gegründet. Unter anderem erscheint zweimal jährlich eine Zeitschrift mit Kurzgeschichten und Miniprosa, zu der es jedes Mal im Vorfeld eine Ausschreibung gibt. „Dabei bekommen wir mehr und mehr Texte von jungen Menschen zugesandt“, sagt Beate Loddenkötter von Asphaltspuren.
Etwa jede zehnte der rund 500 Einsendungen zur letzten Ausschreibung war aus der Feder von Jugendlichen. „Wir hatten vorgegeben, Texte zum Thema Freundschaft zu schicken.“ Gerade die jungen Nachwuchsschreiber haben sich dabei auffallend oft mit den negativen Seiten einer Freundschaft und Themen wie Verrat und Betrug beschäftigt. „Da steckte ganz viel Drama drin“, erinnert sich Beate Loddenkötter. „Viele Texte haben uns ziemlich beeindruckt. Wir saßen davor und dachten: Hey, die haben ja wirklich was zu sagen. Und setzen sich auch in jungen Jahren schon sehr ernsthaft mit Dingen auseinander.“
Allein der Schreibstil verhinderte dann aber meist, dass die Texte der Jugendliche im Heft veröffentlicht worden sind. „Letztlich konnten sie im Vergleich zu den Erwachsenentexten nicht mithalten.“ Da so einige interessante Texte unter den Tisch fielen, kam den vier Frauen von Asphaltspuren die Idee, eine Ausschreibung speziell für Jugendliche zu initiieren.
„Wir wollen mit unserem Projekt „B18“ jungen Menschen die Chance geben, ihre eigenen Geschichten in gedruckter Form zu lesen, in einem richtigen Buch“, sagt Beate Loddenkötter. Denn die besten Einsendungen sollen später in einem Buch abgedruckt werden. Das Geld dafür stellt die Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf bereit, zudem unterstützt auch Ministerpräsidentin Hannelore Kraft das neue Projekt. Bis zum 7. Oktober können Jugendliche Kurzgeschichten, Gedichte, Cartoons, Comics und Collagen zum Thema „Wer ist der Andere“ einreichen.
Wo fängt das Anderssein, das Ausländersein, das Ausland an? Gibt es fließende Übergänge? Wo werden Grenzen gezogen oder wieder aufgehoben? „Das Thema lag nahe, weil es derzeit viel diskutiert wird. Und weil immer noch sehr viel Unwissen darüber besteht“, erklärt Beate Loddenkötter.
Schreibwettbewerbe für junge Nachwuchsautoren gibt es viele. „Wir wissen natürlich um die große Konkurrenz. Und sich deshalb auch noch gespannter als bei unseren anderen Ausschreibungen, wie viele Texte eingesendet werden.“ Bisher sei die Rückmeldung noch verhalten. Damit sich das bis zum Einsendeschluss ändert, nahmen die Frauen von „Asphaltspuren“ bereits Kontakt zu allen Düsseldorfer Schulen auf, die altersmäßig in Frage kommen.
Auch Jugendgruppen und die IHK wurden bereits angeschrieben. „Wir legen uns ziemlich ins Zeug und hoffen sehr, möglichst viele Leute begeistern zu können.“