Zakk Ein kurzweiliger Abend mit einer norwegischen Band, der man gern zuhört
Im Zakk spielte die seit zwölf Jahren bestehende Band Kakkmaddafakka vor 400 Zuhörern. Die Jungs waren sich aber nicht sicher, ob die ihre Songs überhaupt mögen.
Düsseldorf. Händels „Zadok the Priest“, die Hymne der Uefa Champions League, durchdringt zum Auftakt die Konzerthalle des Zakk. Mit dem Schlussakkord war es das dann aber schon mit Bombast und Pathos. Quietschfidel hüpfen die sechs Norweger von „Kakkmaddafakka“ nacheinander auf die Bühne und lassen sich von den rund 400 Besuchern feiern.
Der schwungvolle Opener „Touching“ gibt die Richtung für die nächsten knapp zwei Stunden vor: Es wird ein kurzweiliger, spaßiger Abend. Mit einer leichtfüßig-hibbeligen Mischung aus Rock, Pop, Hip-Hop und Disco, gepaart mit eingängigen Hooks, treibenden Riffs und naiver Teenagerlyrik, hat sich die Band aus dem norwegischen Bergen auch hierzulande in zwölf Jahren Bandgeschichte einen treuen Fanstamm erspielt und war im Vorjahr sogar Publikumsliebling beim Open Source an der Galopprennbahn. „Und das, obwohl uns die Medien hassen. Wahrscheinlich wegen unseres Namens“, mutmaßt Frontmann und Sänger Axel Vindenes, der bestens aufgelegt viel mit dem Publikum interagiert. Und die Spezies Rockstar ein ums andere Mal mit übertriebenen Posen wie dem beherzten Griff in seinen Schritt oder Aussagen wie „Wir scheren uns nicht ums Geld, weil wir so viel davon haben“ durch den Kakao zieht.
Gar nicht so ausgelassen fiel die Resonanz auf „KMF“, die neuste Platte der Band, aus. Die Band hat ihren unbekümmerten Spaß-Pop entschleunigt und klingt reifer — doch die Kritiker goutierten die Weiterentwicklung nicht, zu beliebig und substanzlos sei das Album geworden. Wohl nicht ganz ohne Hintergedanken fragt Sänger Axel, mittlerweile oberkörperfrei über die Bühne hüpfend, dann auch nach zwei Dritteln des Konzerts: „Ihr mögt doch unsere neuen Songs, oder?“
Die Reaktion im Mittzwanziger-Publikum auf das neue Songmaterial der Norweger ist eher verhalten als überschwänglich. Vor allem verglichen mit der Stimmung, die bei den älteren, verspielten Dancefloor-Nummern wie „Restless“ aufkommt. Auch die raffinierte Coverversion des 90er-Eurodance-Hits „What is love“, gesungen von Percussionist Lars, oder das süßliche „Forever Alone“ sind richtige Highlights kurz vor Schluss. Unterm Strich ein kurzweiliger Abend mit einer sympathischen Band, der man gerne zusieht und -hört.