Garten Eden mal anders
Skurriles im Museum für Europäische Gartenkunst.
Düsseldorf. Das Paradies kann ganz schön bizarr sein. Mit der abgeschotteten Idylle mittelalterlicher Gärten hat die neue Ausstellung im Museum für europäische Gartenkunst jedenfalls wenig zu tun. "Paradise found" nennt sie sich. Doch welches Paradies und für wen?
Für die Motte, deren Erwachsenenleben ausschließlich auf Fortpflanzung ausgerichtet ist, reicht ein Gurkenglas samt Energiesparlampe zum Erdenglück. Kakerlaken lieben es eher warm, feucht und dunkel. Sie brauchen eigentlich nur Wasser zum Überleben, denn sollte die Nahrung knapp werden, fressen sie sich gegenseitig auf.
Nadine Röther, Kunststudentin aus Offenbach und 26 Jahre jung, faszinieren diese Tiere, von denen Wissenschaftler vermuten, dass sie sogar ein atomares Inferno überstehen würden. Und deshalb hat sie diese nach Benrath geholt. Allerdings in Form von Filmaufnahmen. Schließlich soll man die Tiere ja sehen sowie rennen und fauchen hören können.
Ja, das Paradies ist in dieser Sonderausstellung reichlich bizarr. Da lugt ein aus hölzernen Dreiecken zusammengesetzter Drache durch den Türsturz. Und vor ihm fliehen fragile Styroporleguane. "Vernunft und Gefühl" nennt Franz Dittrich seine Skulptur, wobei er bewusst verletzliches Material (Styropor) der harten Holzwelt gegenüber stellt.
Die Ausstellung "Paradise found", bis zum 5. Mai im Museum für Europäische Gartenkunst, Benrather Schlossallee 100-106. Öffnungszeiten: Di bis So 11-17 Uhr, ab 15. April 10-17 Uhr