Große Namen beim Open Source Festival
Mit Dinosaur Jr. und Mos Def sind Acts bestätigt, die lange Kult sind und noch immer gute Platten machen.
Düsseldorf. Damit hätte selbst der künstlerische Leiter Philipp Maiburg nicht gerechnet: Dinosaur Jr. und Mos Def beim Open Source Festival. Die einen sind Vor- und Wegbereiter der alternativen Gitarrenmusik und seit Mitte der 80er im Geschäft, der andere eine Ikone des amerikanischen Hip-Hop. Beide werden beim Open Source am 29. Juni auf der Hauptbühne an der Galopprennbahn stehen.
Seitdem das Festival 2006 erstmals veranstaltet wurde, sticht es als stilsichere Blüte aus dem dicht besiedelten Feld der Musikfestivals heraus. Kreativ, aber nie abseitig, interessant, aber nicht anbiedernd wird das Festival besetzt. Dieser Weg wird mit den neuen Bestätigungen, zu denen sich die Elektropopper FM Belfast, das Electro-Duo Modeselektor, die Düsseldorfer Elektrotüftler Kreidler und die Nachwuchshoffnung PDR gesellen, fortgeführt. Allesamt spannende Bands, dabei hat Maiburg in diesem Jahr erstmals den „kalten Atem der Konkurrenz“ im Nacken gespürt.
Vier Monate lang war er mit Bands im Gespräch, unter ihnen Größen wie Phoenix, The National und Sigur Rós. Geklappt hat’s nicht. Die Veranstalter, die für Riesenfestivals wie das Hurricane und Rock am Ring buchen, zahlen die doppelte Gage und bestehen auf ein Exklusivrecht gegenüber anderen Festivals. Unverständlich für Maiburg: „Warum interessieren die sich für unsere Party auf der Wiese?“ Zumal Rock am Ring längst ausverkauft sei.
Im Nachhinein ist Maiburg froh, dass es nicht geklappt hat. „Dadurch sind wir kreativer und weniger erwartbar.“ In der Tat, auf Bands wie Phoenix zu kommen, erfordert vergleichsweise wenig Einfallsreichtum. Außerdem: „Hätten wir die gebucht, wären die anderen Bands wesentlich weniger prominent ausgefallen.“ Eine Kostenfrage ist es auch, das Booking — zumal der Ticketpreis nicht steigen soll.
Dass es mit Dinosaur Jr. und Mos Def, der zahlreiche Ausflüge ins Filmgeschäft hinter sich hat („The Italian Job“, „16 Blocks“) und zusammen mit dem Jazz-Pianisten Robert Glasper auf der Bühne stehen wird, geklappt hat, liege in der Hauptsache an Kontakten. „Gerade so ergeben sich Bands, die abseits von dem sind, was große Agenturen buchen.“