Jetzt ist die Politik dran

Geld fordern — das kann jeder. Doch die Situation ist eine andere, als dass grundlos nach finanziellen Mitteln gerufen wird: Die Theatermacher in Düsseldorf wurden, so wie die Musiker, in den vergangenen Jahrzehnten tatsächlich stiefmütterlich behandelt.

Ein einziger bezahlbarer Proberaum für 100 Künstler ist einer Stadt unwürdig, die sich gerne als Kulturmetropole inszeniert — wie beim Eurovision Song Contest. Deshalb ist es gut, sich zu formieren, geschlossen aufzutreten. Nur so werden die Künstler gehört.

Einerseits frei und unabhängig arbeiten wollen, andererseits städtische Förderung in Anspruch nehmen? In diesem Fall ist das kein Widerspruch. Denn die Künstler fordern kein vergoldetes Besteck, sondern lediglich langfristige Förderstrukturen und Probemöglichkeiten, von denen beide Seiten profitieren.

In Düsseldorf ist Raum zwar ein rares und dementsprechend teures Gut, da die Stadt auf ihrer Internetseite jedoch selbst mit den Impulsen der Freien Szene wirbt, sind die Forderungen sicher nicht zu viel verlangt.