Klassik: Feinschliff für jungen Virtuosen Tokarew

Der 24-jährige Nikolai Tokarew tourt bereits um den Globus und vollendet sein Klavierstudium jetzt an der Robert-Schumann-Hochschule. Am Donnerstag gibt er ein Konzert in der Tonhalle.

<strong>Düsseldorf. Er tritt gern in einem engen schwarzen Hemd und in Lederhose auf, der 1983 in Moskau geborene Nikolai Tokarew. Solche Abendgarderobe ist bei klassischen Konzertpianisten noch immer nicht gerade üblich, auch wenn sie noch so jung sind wie dieser russische Virtuose, der trotz internationaler Karriere noch sein Konzertexamen ablegen muss. Seine letzten Leistungsnachweise verbringt er in Düsseldorf, wo er an der Robert-Schumann-Hochschule bei der Klavierprofessorin Barbara Szczepanska ein Postgraduierten-Studium begonnen hat.

"Barbara Szczepanska ist eine großartige Lehrerin"

Düsseldorf war eine sehr bewusste Entscheidung des heute 24-Jährigen. "Es war mein Wunsch, bei Barbara Szczepanska zu studieren. Sie ist eine großartige Lehrerin", sagt Tokarew. Der Kontakt kam vor zwei Jahren über das Klavierfestival Ruhr zustande, als Tokarew im Robert-Schumann-Saal ein Konzert gab. Er studiert nun parallel an einem Musik-College in seinem heutigen Wohnort Manchester und an der hiesigen Hochschule.

Spieltechnisch könne man ihm nichts mehr beibringen, meint Tokarew und lächelt verschmitzt. Doch suche er geistige Impulse. "Jetzt geht es nur noch um Kopfarbeit." Durch den Kontakt mit Menschen komme er mit neuen Ideen in Berührung, erfahre musikalische Phänomene, über die er noch nicht nachgedacht habe.

Beim Fototermin im Partika-Saal der Hochschule greift Tokarew, der zu seinem modisch geschnittenen Nadelstreifen-Anzug Turnschuhe trägt, in die Tasten und lässt dem schwarzen Steinway-Flügel alleine mit ein paar Bruchstücken aus Klavierkonzerten von Grieg und Rachmaninow einen starken musikalischen Sinnesrausch entströmen.

Programm: Nikolai Tokarew ist Solist in Sergej Rachmaninows 3.Klavierkonzert. Vladimir Spivakov leitet das Russische Nationalorchester. Außerdem erklingt Musik aus Peter Tschaikowskys Ballett "Der Nussknacker".

Termin: Das Konzert findet am Donnerstag, ab 20 Uhr, in der Tonhalle statt. Karten können reserviert werden unter Tel. 0211/8 99 61 23