Die Zonenkinder sind erwachsen
Die Band Virginia Jetzt! spielt auf ihrer „Land Unter“- Tour im Zakk. Auch wenn das Piano inzwischen im Mittelpunkt steht, wird immer noch gerockt; zu den besten Songs des Abends gehörte daher auf jeden Fall das beschwingte "Singen und Singen".
Düsseldorf. Das Feuilleton ist sich einig. Wann immer die Rede auf die Band Virginia jetzt! kommt, heißt es einmütig: "Die sind erwachsen geworden!" Auf dem neuen Album "Land unter" sei nicht mehr nur etwas von den privaten Befindlichkeiten und schnöden Herzschmerzen zu vernehmen. Durch "Land unter" wehe auch eine steife Brise Melancholie.
Vielleicht gehört zum Erwachsenwerden der vier Jungs aus der brandenburgischen Provinz auch, dass sie von ihrer Umwelt eine ordentliche Portion Geduld erwarten. Denn genau die mussten die rund 300 Konzertbesucher am Sonntagabend im Zakk haben. Zwei Stunden lang ließen die Rock-Pops auf sich warten. Unterbrochen lediglich von dem Kurzauftritt der Vorband Fertig, los!. Nervig dabei: Düsseldorf war die letzte Station des gemeinsamen Tourabschnitts der beiden Bands. Zeit, sich gegenseitig Streiche zu spielen.
Das Mikro des Fertig, los!-Sängers fiel zwischenzeitlich aus, dann liefen Schlager vom Band, dann waren sie endlich weg. Ähnlich erging es später auch Virginia Jetzt!-Sänger Nino Skrotzki. Sein Mikro klirrte, eine Gitarrenseite riss während des Anfangs von "Wahre Liebe" und der so genannte Monitor, sein Knopf im Ohr, versagte.
Mal angenommen, erwachsen zu werden, sei ein Kriterium für die musikalische Entwicklung einer Band. Dann wird diese von Virginia jetzt! voll erfüllt. In neuen Songs wie "Zonenkinder" und "Von einer besseren Welt" wagen sie sich an allgemeingültige Aussagen - und umschiffen passabel die Klippen der Peinlichkeit.
Neu: Überraschung für Freunde der typisch leichten Virginia Jetzt!-Klänge: Die vier Brandenburger haben mit ihrem aktuellen Album "Land unter" die ernsten Seiten des Lebens entdeckt.
Album: Gerade ist die neue CD "Land unter" erschienen.
