Mit dem Klappstuhl im Hofgarten

Blues im alten Stil und Bebop prägten den Auftakt der Konzertreihe „Jazz und Weltmusik im Hofgarten“ .

Mit seinen immerhin 75 Jahren ist Louisiana Red, Ziehsohn des unvergessenen Champion Jack Dupree, inzwischen einer der letzten schwarz-amerikanischen Blues-Interpreten alten Stils, die man noch live erleben kann. Sein Auftritt beim Festival "Jazz und Weltmusik im Hofgarten" im Musikpavillon begeisterte am vergangenen Samstag knapp 1000 Gäste.

Mit seiner rauen und kräftigen, manchmal bellenden Stimme sang Louisiana Red Blues aus dem Mississippi Delta, aus Chicago und einige seiner eigenen Songs - darunter einen über den 11. September, einem Ereignis, das ihm, der selbst etliche Jahre in New York gelebt hat, besonders nahe ging. Er begleitete sich gewohnt meisterlich auf diversen akustischen und elektrischen Gitarren, und für den Kenner ist sein ursprünglicher Stil mit all seinen Ecken und Kanten immer wieder ein Genuss.

Dem Publikum war trotz soliden Beifalls anzumerken, dass ein Blues-Sänger mit Gitarre aber ohne Band längst schon als Exot empfunden wird. Dennoch stand vor allem den jüngeren Zuhörern vor Begeisterung der Mund offen, als Louisiana Red seinen Auftritt mit einem Bravourstück des Bottleneck-Spiels in der kraftstrotzenden Art von Muddy Waters beschloss.

Termine Drei weitere Doppel-Konzerte folgen in der Reihe "Jazz und Weltmusik im Hofgarten" im August. Beginn ist immer um 15 Uhr im Pavillon im Hofgarten.

4. August Das Frankfurt Jazz Trio & Voices spielt Songs von Gershwin, Nat King Cole und Billie Holliday und schafft eine Verbindung von Tradition und Moderne. Die Kolumbianer von Latin Sampling haben sämtliche Nachwuchspreise gewonnen. Sie paaren Latin mit modernen Jazz- und Pop-Einflüssen.

11. August Das Düsseldorfer Xaver Fischer Trio hat mit seinem Jazz-Lounge-Sound Kultstatus erreicht. Danach wird es afrikanisch mit Academy Percussion.

18. August Ein Geheimtipp ist die Berliner Formation Yakou Tribe, deren Weltmusik sich mit großstädtischer Coolness paart. Zum Abschluss spielt die Schäl Sick Brass Band aus Köln. Die Bläser-Formation mixt seit 15 Jahren Jazz mit Ethnogrooves aus dem Balkan, Afrika und Skandinavien.