Nataliya Kovalova: „Das Singen gibt mir ein gutes Gefühl!“
Nataliya Kovalova ist der Star der Rheinoper. Für ihre Arien in der „Großen Mozart-Gala“ erhält sie den 1. Preis.
<strong>Düsseldorf. Seit sieben Jahren ist Nataliya Kovalova der weibliche Star im Rheinopern-Ensemble. Die gebürtige Ukrainerin begeistert in lyrischen italienischen und französischen Partien, mit Mozart, Verdi, Puccini, Bizet und Gounod. Erfolge feiert sie auch auf den Opernbühnen der international bedeutsamen Musikmetropolen. Erst im Juli debütiert sie als Traviata in der prachtvollen Pariser Garnier-Oper. Sie gewinnt internationale Preise, wie beim Domingo-Wettbewerb in Los Angeles (2004), wo sie sowohl den zweiten Platz belegt als auch den Publikumspreis erhält. Nun ehrt die Düsseldorfer Volksbühne Kovalova mit der Vergabe des Theaterpreises. Ihr Gesangsdiplom erhält Kovalova, die zunächst in ihrer ukrainischen Heimat studiert, an der Musikhochschule Breslau. Es folgen Aufbaustudium und Meisterkurse in Dresden. Mit Anfang 20 ist sie mit der Gesangsausbildung schon so weit, dass sie mit ins Rheinopern-Ensemble gelangt. Abgeschlossen sei ein solches Studium allerdings nie. "Ich lerne überall weiter, nicht nur von Lehrern, auch von Kollegen und Dirigenten", sagt Kovalova, deren Ehrgeiz sie auch motiviert, an Wettbewerben teilzunehmen, obwohl sie längst ein festes Engagement hat. "Ich liebe Konkurrenz", bekennt sie. Sich mit anderen zu messen, habe den Vorteil, selbst immer besser zu werden. Dazu gehöre auch, sich die Partien mit einer Kollegin zu teilen. "Das Publikum kann dann vergleichen." Einerseits sporne das zusätzlich an, und außerdem könne eine Sängerin spontan für die andere einspringen, falls mal die Gesundheit nicht mitspiele.Obwohl Kovalova mit der Traviata, Pamina oder Donna Elvira bereits Traumpartien singt, gibt es für sie auch Zukunftsmusik. Puccinis Butterfly wäre so ein Wunsch. "Ich will aber alles step by step angehen und nichts überstürzen". Sie begreife sich durchaus noch als lyrischer Sopran. Das Dramatische sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht das Richtige für sie. Auch irgendwann einmal deutsches Fach zu singen, etwa die Eva in Wagners "Meistersinger" oder viel später mal die Marschallin in Strauss’ "Rosenkavalier" sei für sie denkbar. "Dafür muss ich aber noch viel Erfahrung sammeln." Mit Musik kommt Nataliya Kovalova schon als Kind in Berührung. Vater und Mutter singen gerne, wenn auch ohne akademische Gesangsausbildung. Im Alter von sieben Jahren steht Nataliya mit dem Vater auf der Bühne und singt im Duett ein sowjetisches Lied. Sie erlernt das folkloristische Zupfinstrument Bandora und begleitet sich darauf selbst. Für sie wird früh klar, dass eine Sängerkarriere Zukunft haben könnte. Vorübergehend zieht sie in Erwägung, Medizin zu studieren, doch dann sind es die Eltern, die ihr raten, auf die Musikhochschule zu gehen - zur eigenen Freude und der des heutigen Opernpublikums. "Mir gibt das Singen vor vielen Menschen ein gutes Gefühl", sagt Kovalova. "Ein begeistertes Publikum bedeutet mir noch mehr als das Lob von Kritikern, und darum bin ich besonders glücklich über den Theaterpreis der Volksbühne."
Der Theaterpreis der Volksbühne
Der Verein Als eine der größten Publikumsorganisationen in Deutschland vermittelt die Düsseldorfer Volksbühne ihren ca.12 000 Mitgliedern jährlich über eine viertel Million preisvergünstigter Eintrittskarten für Kulturveranstaltungen aller Art. Die Volksbühne ist ein gemeinnütziger Verein.
Der Preis Zum ersten Mal vergab die Düsseldorfer Volksbühne den Theaterpreis 2003. Der erste Preis ist mit 5000, der zweite mit 2500 Euro dotiert.
Die Verleihung Der 3. Theaterpreis wird am Freitag, 19.30 Uhr, im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung für die Mitglieder in der frisch renovierten Deutschen Oper am Rhein verliehen.