Kultur Kompakt Die Musikkunst der Stipendiaten
Düsseldorf · Konzert des Richard-Wagner-Verbands
Der Richard-Wagner-Verband Düsseldorf will junge hochbegabte Musiker mit einem Stipendium zu fördern. Vorsitzender Gisbert Lehmhaus möchte den Musikern mit diesem Förderpreis die Chance geben, sich mit 250 Stipendiaten aus aller Welt in Bayreuth zu treffen. Dies ermögliche den künstlerischen Austausch und könne ein Schub zur eigenen Karriere sein. Weltmusiker wie Jonas Kaufmann oder Christian Thielemann waren einst ebenfalls Richard-Wagner-Stipendiaten.
Das diesjährige Stipendiatenkonzert fand im Partikasaal der Robert-Schumann-Hochschule statt. Sophia Aretz, Flöte: ihr „CapriccioNr 24“ von Paganini, das man sonst nur von der Geige her kennt, begeisterte durch schlanken Ton und irrsinnig schnelle, glasklare Läufe. Jakob Wagner, Gitarre: Sein Solo mit Augustin Barrios´ „Una Lismosna por el Amor de Dios“ bestach durch zarte Klangfarben,und leichte, sehr sensible Spielweise. Sara Pavlovic, Klavier: ihre Stärke lag in einem transparenten Spiel von Debussys Prélude Nr 7, mit sauberen Läufen und präzisem Pedalgebrauch. Anna Rabe, Sopran: sie gefiel besonders in Leonard Bernsteins Song der Kunigunde aus „Candide“ mit treffsicheren Höhen und gestalterisch überzeugender Präsenz. Alle vier Musiker haben schon intensive Konzerterfahrungen gemacht, sei es bei Auftritten in der Elbphilharmonie, in selbstgegründeten Ensembles, bei Solo-und Kammermusikkonzerten oder bei Auftritten im Rundfunk.
Ein Sänger, der in diesem Jahr noch nicht zu den Preisträgern gehört, dennoch im Konzert mitwirkte, beeindruckte die Zuhörer besonders. Der aus Litauen stammende Bass-Bariton Tomas Kildisius glänzte stimmlich und darstellerisch mit drei Arien von Mozart und zwei Liedern von Hugo Wolf. Seine stimmliche Kraft und sein Einfühlungsvermögen in verschiedene Rollen (Beispiel Leporello) lassen vermuten, ihn im nächsten Jahr als Stipendiat wiederzusehen. Außer Konkurrenz begleitete William Drakett (eigentlich Sänger) sämtliche Mozart-Arien souverän am Klavier, er war im letzten Jahr bereits Stipendiat. Herzlicher Applaus. GS