Basketball: Magics in der Wundertüte
Es ist offen, was die „Pro A“ bringt. Shepherd-Team startet am Samstag in Kaiserslautern.
Düsseldorf. Robert Shepherd ist anders in diesen Tagen. Der Magics-Trainer wirkt ernster, manchmal irgendwie abwesend, als wenn er die nordamerikanischen Universitätsmannschaften in Gedanken immer noch nach neuen Spielern absucht. Sortiert äußert er sich in kurzen Sätzen, wie mit unsichtbaren Aufnahmegeräten kontrolliert: "Unser einziges Ziel in dieser Saison ist, rauszugehen und alles zu geben." Shepherd startet mit der Partie in Kaiserslautern Braves am Samstag (20 Uhr) in seine dritte Saison als Trainer des Basketball-Zweitligisten. Es könnte seine letzte sein, wenn der auslaufende Dreijahres-Vertrag nicht verlängert wird.
Doch das hat wohl nicht alleine diese Wesensänderung vom spielerisch Herausforderungen annehmenden Ex-Spieler zum ernsten Cheftrainer der Düsseldorfer verursacht. Es mag ein wenig die vergangene Spielzeit gewesen sein, in der zu viele personelle Wechsel und Disziplinlosigkeiten während der Saison das eigentlich zufriedenstellende Erreichen des fünften Ranges überschattet haben. Sicherlich macht auch die Reform der 2. Bundesliga Kopfzerbrechen, die statt in paralleler Nord- und Südgruppe nun als bessere Pro A und schlechtere Pro B an den Start gehen. "Diese Pro A ist die absolute Wundertüte", sagt Magics-Manager Patrick Seidel, "da weiß keiner so recht, woran er ist." Auch die Magics nicht, bei denen sich Shepherd im vergangenen Sommer so intensiv um neue Spieler kümmern wollte wie noch nie zuvor.
Das hat er getan, in Gregory Burks einen neuen Spielmacher, in Keonta Howell und Tyler Amaya zwei neue Scharfschützen, in Sean Mallon einen neuen großen Spieler und zuletzt in Jesse Deister einen weiteren Führungsspieler geholt. Doch danach hört es auf mit der spielerischen Herrlichkeit. Brandon Tyler Ellis und 2,12-m-Riese Kenyon Gamble fielen in der Probezeit durch, es mangelt vor allem an Durchsetzungsvermögen unter dem Korb und an Klasse in der zweiten Reihe.
Shepherd klingt etwas ärgerlich, wenn er sagt: "Farid Sadek, Sasa Zivanovic und Nicolas Welling hätten das Zeug zu mehr Einsatzzeit, aber sie haben ihre Schwerpunkte verschoben." So wie Zivanovic, der ein Wirtschaftsstudium begonnen hat.
Zugang Mit dem 2,06 m großen und 120 kg schweren Center Shawnson Johnson schließen die ART Magics ihre Personalplanung ab. So heißt es zumindest in der Erklärung des Zweitligisten. Spieler Johnson war von Trainer Robert Shepherd dringend als Verstärkung für die Position unter dem Korb gefordert worden.
Preiswert Eigentlich hatten die Magics kein Budget mehr für einen weiteren Spieler, allerdings hatte Johnson sich nach einer starken Saison in den Niederlanden wohl etwas in seinem Marktwert verschätzt und war bisher ohne Verein. Mit den Matrixx-Magixs wurde er niederländischer Vizemeister und Pokalsieger.