Fußball: Michael Kezmann hofft auf elf gesunde Spieler

Verbandsligist SC West startet die Mission „Aufholjagd“ gegen den 1.FC Viersen mit der Bürde vieler angeschlagener Spieler

Düsseldorf. Michael Kezmann ist momentan wirklich nicht zu beneiden. Als ob die Aufgabe, einen Acht-Punkte-Rückstand auf das rettende Ufer der Fußball-Verbandsliga in verbleibenden 14 Spielen wett zu machen, nicht schon schwer genug wäre, hat der SC West vor dem Nachholspiel beim 1. FC Viersen am Sonntag auch noch mit großem Verletzungspech zu kämpfen. Am Dienstag weilten gerade einmal neun einsatzfähige Kicker auf dem Trainingsplatz. Trainer-Neuling Kezmann bleibt dennoch optimistisch. "Ich bin weiter fest überzeugt davon, dass die Mannschaft das Potenzial besitzt, die Klasse zu halten", so der Coach, um kurz darauf einzuschränken: "Dafür muss sie jedoch auch komplett sein." Dies war sie in dieser Saison im Prinzip nie. Schon Kezmanns Vorgänger Olaf Ketzer musste in der Hinrunde häufig improvisieren. Ähnlich ergeht es nun dem neuen Übungsleiter. "Ich konnte in den Testspielen nie meine Wunschformation aufbieten", klagt Kezmann, der seinem Team in der Vorbereitung eigentlich eine neue taktische Grundordnung beibringen wollte. Doch aufgrund des Fehlens zentraler Figuren wie René Kägebein, Salvatore Franciamore oder Michael Hecker war dies nicht möglich. Vor der Partie beim Tabellendritten aus Viersen hofft Kezmann, "zumindest elf Akteure aus meinem Aufgebot aufstellen zu können." Dafür müssen Florian Körs (Wade), Roberto Branca (Oberschenkel) und Sebastian Schweers (Knie) ihre Blessuren jedoch schnellstens auskurieren. "Schon ein Punkt in Viersen wäre in unserer Situation ein Erfolg", weiß Kezmann, dessen Hoffnungen im Angriff am Sonntag auf Manuel Matenar ruhen. Der 19-Jährige spielte in der Hinrunde keine Rolle, machte nun aber mit drei Treffern in den letzten beiden Spielen auf sich aufmerksam. "Manuel hat im Training richtig Gas gegeben und sich ran gekämpft", lobt Kezmann sein Talent, der damit der Glückspilz unter den Pechvögeln beim SC West ist. "Er profitiert momentan vom fehlenden Konkurrenzkampf", weiß Kezmann, "doch für die Mannschaft insgesamt ist diese Situation absolutes Gift."