HSG nicht reif für die Bundesliga
Das trostlose19:27 der Düsseldorfer gegen Großwallstadt raubt die letzte Hoffnung.
Düsseldorf. Es war nur ein kurzes, trotziges Aufbegehren, als HSG-Trainer Ronny Rogawska nach dem Spiel erklärte: "Die Einstellung hat gestimmt, doch wir haben es verpasst, aus dem guten Rückhalt von Almantas Savonis im Angriff Kapital zu schlagen." Es hatte mal wieder alles nichts geholfen, am Ende stand eine erneut deprimierende 19:27-Niederlage der HSG Düsseldorf in der Handball-Bundesliga gegen den TVGroßwallstadt.
Dabei hatte Rogawska auch noch psychologisch alles versucht und mit den Ersatzspielern auf der Bank da Platz genommen, wo sonst die Gäste sitzen. Auch Michael Hegemann erlebte von dort aus die ganzen 60 Minuten und litt mit, weil er nach seiner Knieverletzung nicht auflaufen konnte. Ob der Kapitän mit seiner Erfahrung dazu beigetragen hätte, einen 8:6-Vorsprung (19. Minute) über die Zeit zu bringen, muss bezweifelt werden, obwohl zum Ende der Kräfteverschleiß unübersehbar war. Ab der 40.Minute war das Spiel gelaufen, weil die Gäste das Spiel spätestens seit diesem Zeitpunkt dominierten. Spielerische Unzulänglichkeiten, Abspielfehler und die mangelnde Durchschlagskraft im Angriff verhinderten, dass die Gastgeber die letztlich zu hoch ausgefallene Niederlage hätten vermeiden können.
"Solange es noch eine rechnerische Chance auf den Klassenerhalt gibt, werden wir weiter kämpfen", erklärte Rogawska, der mit dem Tabellenletzten immer noch einen Drei-Punkte-Rückstand auf den TSV Dormagen auf Platz16 gut machen muss. Das funktioniert aber nur, wenn der TSV nicht mehr punktet und die HSG noch mindestens einen Punkt holt und sich ein besseres Torverhältnis erarbeitet, um im finalen Spiel gegen Dormagen die letzten beiden erforderlichen Punkte zu erkämpfen.
Doch genau das ist das Problem der Düsseldorfer, die vor allem im Angriff einfach nicht die Kreativität, die Werfer aus dem Rückraum sowie die Geduld haben, einen Gegner richtig auszuspielen. Das Fehlen von Leitwolf Michael Hegemann spiegelte sich zudem noch im Ergebnis wieder: Erstmals blieb die HSG in dieser Saison vor eigener Kulisse unter der 20-Tore-Marke.
Frantisec Sulc, der in Balingen so enttäuscht hatte, war mit fünf Treffern bester Schütze der Gastgeber vor 1800 Zuschauern. Der beste Spieler der Platzherren stand aber im Tor. Almantas Savonis hatte den Vorzug vor Matthias Puhle erhalten und zeigte eine starke Leistung. Wie so oft half das wenig, wenn die Mannschaft so viele Ausfälle und trotz großem Kampfgeist nicht den Biss hat.