Tischtennis/Borussia: Ohne Boll die Schlappe von Bremen auswetzen
Die Borussia spielt ohne den Star in Gönnern, und mit ihm in der Champions League.
Düsseldorf. Gönnerns Trainer Helmut Hampl hätte seinen langjährigen Schüler gerne am Freitagabend gesehen. Doch Timo Boll kommt nicht nach Dillenburg. Zumindest tritt er im Spiel der Deutschen Tischtennis-Liga (DTTL) beim TV Gönnern nicht für die Borussia an die Platte.
In jedem Fall bleibt es bei der klaren Ausgangslage: Hampls Mannschaft ist krasser Außenseiter, die Borussia trotz des 0:3-Desasters gegen Bremen diesmal wieder großer Favorit.
Der Ex-Boll-Verein aus Hessen ist mit bescheidenem Etat am Start und setzt auf die Jugend. Auf der anderen Seite steht der amtierende Deutsche Meister mit dem kompletten Silberkader von Peking. Doch so einfach wird das nicht, Gönnern überraschte vergangene Saison mit dem 6:4 (nach altem System) im Heimspiel gegen die Düsseldorfer.
Trainer Hampl verspricht eine hochmotivierte Truppe aus Gönnern: "Wir werden uns zerreißen." Preuß warnt: "Gönnern hat Bremen geschlagen, gegen die wir 0:3 verloren haben."
Und noch eine Gefahr droht an diesem Wochenende: Schließlich steht am Sonntag das erste Heimspiel in der Champions League an, was zusätzlich belasten könnte. Gegner ist Hennebont TT (Frankreich). Eigentlich ein Heimspiel, doch es findet nicht in Düsseldorf statt. Ausgetragen wird es bei Borussia Münster (15 Uhr).
"Wir haben heute schon 1.400 Karten herausgegeben. Wir rechnen mit 2.000 Zuschauern, vielleicht mit noch ein paar mehr", so Organisator Michael Schmitz, der für die Organisation in der mehr als 3.000 Zuschauer fassenden Halle "Berg Fidel" zuständig ist. "Münster ist ein gutes Tischtennis-Pflaster.
Wir haben viele Kartenwünsche aus dem Raum Hannover, auch aus den Niederlanden. Das sind alles Fans, die 150 Kilometer weniger fahren müssen, als wenn sie nach Düsseldorf kämen."
Nicht nur deshalb wird Boll dort auf jeden Fall zu sehen sein. "Das wird der erste Höhepunkt der Saison und ein ganz heißer Tanz", sagt Borussias Trainer Dirk Wagner. "Wir müssen uns auf diese Aufgabe voll und ganz konzentrieren. Insgesamt ist die Gruppe so stark und ausgeglichen, dass wir uns eigentlich keinen Fehltritt erlauben können."
Hennebont tritt unter anderem mit dem Einzel-Olympiasieger von 2004, Ryu Seung Min, an und hat darüber hinaus in Kalinikos Kreanga die Nummer 18 der Welt in den Reihen.