Mehr Bäume in die Altstadt
Rundgang: Die Neugestaltung der Altstadt diskutierten Düsseldorfer mit einem Architekten.
Düsseldorf. Beim Altstadtpflaster wird nicht gezaubert - das wurde im Gespräch mit Landschaftsarchitekt Sebastian Fürst rasch klar. Der 34-Jährige, dessen Büro das Rheinmetallgelände betreut, nahm am Donnerstag an einer Führung durch die Altstadt teil, welche die SPD organisiert hatte. Man wollte auf diese Weise über die Chancen der geplanten Altstadtneugestaltung der Stadt diskutieren. Grau in Grau jedenfalls werde man nicht abnicken, sagte SPD-Fraktionschef Markus Raub.
Das muss auch nicht sein, meinte Fürst, der den Vorschlägen der Stadtplaner durchaus Positives abgewinnen kann. "Es ist richtig, Betonplatten auszuwählen", sagte er. "Das Pflaster für die Altstadt muss robust sein." Eine abwechslungsreiche Bodengestaltung sei trotzdem möglich - und auch nötig. "Jetzt zerfließt alles. Man kann die Farbigkeit verändern, kann helle und dunkle Platten abwechseln." Am Beispiel der Situation rund um die Andreaskirche machte Fürst dies klar. "Wir stehen auf einem Platz, der kein Platz ist." Diesen könnte man wiederherstellen, ihn durch Kanten rundherum andeuten. Die in der Andreaskirche wirkenden Dominikaner wünschen sich eine leichte Steigung vom Kirchenausgang bis zum Andreassaal gegenüber. "Die Treppe vor dem Saal kann dann weg", sagte Fürst, der sich drei bis zu zehn Meter hohe Bäume vor dem Wohnhaus der Patres vorstellen kann.
Überhaupt würde er viel mit Grün arbeiten. Mit einem Baumkonzept etwa, das von der Schadowstraße bis in die Altstadt reiche. "So können Schadowstraße und Flinger Straße miteinander verbunden werden." Sehenswürdigkeiten will er mittels eines im Boden eingelassenen Edelstahlbands markieren.
Das Kopfsteinpflaster, das einige der Teilnehmer der Führung favorisieren, hat bei Fürst keine Chance: zu teuer und nicht gut sauber zu halten. Und die Bänke, die sich Marlene Utke vom Seniorenbeirat wünscht, müssen laut Fürst nicht zwingend bequem sein, sie dienten dem kurzen Ausruhen. "In der Altstadt bleibt niemand stundenlang sitzen, um ein Buch zu lesen."