Mit 108 Stundenkilometern über den Tausendfüßler
550 Raser wurden im Stadtgebiet erwischt.
Düsseldorf. Traurige Rekorde haben verstärkte Geschwindigkeitskontrollen der Polizei im Stadtgebiet und auf den Autobahnen rund um Düsseldorf in der letzten Woche gebracht.
So erwischte die Polizei am 23. August eine 42-Jährige mit 86 Kilometern pro Stunde in einer Tempo-30-Zone. Die Frau muss nun 160 Euro Bußgeld zahlen und einen Monat lang zu Fußgehen oder mit Rad, Bus und Bahn fahren.
Noch krasser trieb es aber ein 24-Jähriger, der in seinem Golf offenbar den Tausendfüßler mit einer Rennstrecke verwechselte: Die Polizei maß den Raser mit erschreckenden 108 Kilometern pro Stunde — erlaubt sind 50. Zur Strafe muss der junge Mann nun 280 Euro zahlen und der Golf hat drei Monate Pause. Dazu kommen vier Punkte in der Flensburger Verkehrssünderdatei.
Allein im Stadtgebiet mussten die Beamten 550 Verwarngelder erheben und Ordnungswidrigkeitsanzeigen erstellen. Auf den Autobahnen rund um Düsseldorf registrierte die Polizei 2267 Verstöße, von denen 2000 auch Punkte in Flensburg nach sich zogen.
Der leitende Direktor der Polizeidirektion Verkehr, Martin Vonstein, mahnte angesichts dieser Zahlen: „Gerade für Fußgänger und Radfahrer entscheiden wenige Stundenkilometer eines Kraftfahrzeuges schnell über Leben und Tod.“
Statistisch betrachtet würden bei einem Aufprall mit einer Geschwindigkeit von 60 km/h acht von zehn Fußgängern sterben. Bei einem Zusammenstoß mit 50 Stundenkilometern überleben dagegen acht von zehn.