„Mocro-Mafia“ in Düsseldorf? Explosionen sollen mutmaßlichem Informanten gegolten haben

Düsseldorf · Drei Anschläge hat es kürzlich in Düsseldorf gegeben, hinter denen die niederländische „Mocro-Mafia“ vermutet wird. Nun gibt es neue Informationen dazu, wem diese Drohungen gegolten haben sollen.

Ein Schuss auf die Eingangstür eines Geschäftshauses an der Berliner Allee. Die Glasscheibe ist geflickt, der Einschuss aber noch deutlich sichtbar.

Foto: Niklas Keck

Zwei Explosionen und ein Schuss – mehrere mutmaßliche Anschläge haben sich in den vergangenen Wochen in Düsseldorf ereignet. Sie könnten mit einer Reihe von weiteren Detonationen und einer Geiselnahme in Köln zusammenhängen. Die Kölner Polizei, die die Ermittlungen führt, prüft eine mögliche Verbindung und ermittelt auch in Richtung „Mocro-Mafia“.

Denn niederländische Drogenbanden könnten für die Anschläge verantwortlich sein, so die Vermutung. Solche Explosionen vor Hauseingängen, wie sie auch in Düsseldorf verübt wurden, gelten als häufiges Drohmittel der „Mocro-Mafia“. Nun gibt es neue Informationen dazu, wem die Drohungen gegolten haben sollen. Wie die „Bild“ berichtet, soll es sich um einen 44 Jahre alten Mann aus Russland handeln. Dieser ist dem Bericht zufolge wohl ins Visier der Mafia geraten.

Informationen der „Bild“ zufolge soll er Mieter eines Hauses in Köln sein, in dem es Anfang Juli zu einer Geiselnahme gekommen war. Beamte eines Spezialeinsatzkommandos hatten zwei Geiseln, einen Mann und eine Frau, befreit.

Zudem soll der 44-Jährige ein Firmenbüro an der Berliner Allee in Düsseldorf betreiben. Vor dem Geschäftsgebäude explodierte in der Nacht zum 11. Juli ein Sprengsatz – der erste mutmaßliche Anschlag in der Landeshauptstadt. Verletzt wurde niemand, die Tür wurde beschädigt. Die zweite mutmaßliche Tat soll sich in der Nacht zum 15. August ereignet haben. Eine unbekannte Person hat auf die Eingangstür geschossen – das Einschussloch in der Glasscheibe ist mittlerweile geflickt, aber noch deutlich sichtbar.

Vor wenigen Tagen folgte die dritte mutmaßliche Drohung. In der Nacht zu Montag explodierte im Medienhafen ein Sprengsatz vor einem exklusiven Wohnhaus. Der „Bild“ zufolge soll der 44-Jährige entweder selbst dort wohnen oder Angehörige von ihm.

Wieso sich die Drohungen gegen den Mann richten sollten, bleibt aber unklar. Die Kölner Staatsanwaltschaft macht aus „ermittlungstaktischen Gründen“ dazu keine Angaben. Laut „Bild“ soll der 44-Jährige bei seiner Vernehmung erklärt haben, dass die „Mocro-Mafia“ Rache an ihm nehmen wolle, weil er mit der Polizei gesprochen habe.

(veke)