Aber seit Jahren wartet er vergebens auf den Baubeginn für 360 Einfamilienhäuser und ebenso viele Wohneinheiten. Wochenlang war er an den Vorüberlegungen zum Werkstattverfahren beteiligt, und sein größter Wunsch ist es seitdem, dass sich endlich etwas tut.

Der städtebauliche Vertrag war noch nicht fertiggestellt, als die neuen Vergabe-Richtlinien der Europäischen Union kamen, die eine europaweite Ausschreibung des Grundstücksverkaufs erforderlich machten. Und jetzt kommt die Banken- und Wirtschaftskrise hinzu.

Doch Hermann-Josef Ketteler, Projektentwickler des holländischen Investors Robert van der Looy, gibt sich optimistisch. "Wir sehen die Zukunft nicht negativ. Nach wie vor gibt es eine gute Nachfrage, und die Stadt arbeitet auch konstruktiv mit." Ketteler spricht von "Endverhandlungen zum städtebaulichen Vertrag". Nach der Vertrags-Unterschrift werde verkauft, eher nicht. Es gebe viele Interessenten, er hoffe daher auf eine schnelle Entwicklung.

Bezirksvorsteher Jürgen Buschhüter sehnt sich nach dem Strukturwandel im Nordosten der Stadt. "Jahrzehntelang sprach man im Stadtbezirk6 nur von sozialen Problemen. Nun wandelt sich eine Kasernenstadt in eine Gartenstadt, wo Kinder spielen."

So schön sei selten eine neue Siedlung geplant worden. Er hoffe auf den ersten Spatenstich noch im Sommer. Es sei doch bei dieser Siedlung an alles gedacht, an ein Ökotop und an öffentliche oder halb-öffentliche Plätze, an Kitas und Grünzonen. Was dem Politiker besonders behagt, ist der Gedanke an die zukünftige Ruhe. "Eine Siedlung ohne Durchgangsverkehr: Ich beneide fast die Menschen, die dort leben werden."

Jürgen Buschhüter sieht die Neubürger schon aus ihren Stadtvillen, Einzel-, Doppel- und Reihenhäusern heraustreten und im Aaper Wald die frische Luft genießen. "Die neue Siedlung hat unzählige Wohlfühl-Faktoren."